Ungewöhnlich tiefe Temperaturen in Nordindien gefährden Menschenleben.
Aktuelle Lage in Nordindien:
Nordindien wird aktuell von einer ungewöhnlichen, aber zu dieser Jahreszeit schon öfters aufgetretenen Kältewelle heimgesucht. Dabei wurden im indischen Teil Kashmirs örtlich bis zu -23°C gemessen. Die Kälte hat dort bis zu 3 Menschenleben gefordert. In Uttar Pradesh kamen in den letzten Tagen sogar bis zu 24 Menschen um.
In Neu-Dehli wurden zwar nicht ganz so tiefe Temperaturen erreicht. Jedoch sank auch hier das Thermometer auf unter 14°C, nachts auch auf unter 8°C. Ein eher ungewohntes Szenario für Indiens Hauptstadt. Da die Häuser entgegen westeuropäischen Standards in Neu-Dehli häufig über keine Heizung verfügen und so die Menschen den Temperaturen hilflos ausgeliefert sind. Besonders betroffen sind allerdings Obdachlose, die sich dann um offene Feuer auf den Straßen sammeln um der Kälte zu entfliehen. Obdachlosenquartiere sind stark überbeansprucht oder überfüllt.
Kältewelle im Januar 2010 mit vielen Opfern:
Dabei werden Erinnerungen an ein sehr ähnliches Wetterereignis vor einem Jahr im Januar 2010 wach. Bei ebenso tiefen Temperaturen wurden dabei bis weit über 200 Menschenleben in Nord- und Ostindien gefordert.
Meteorologischer Hintergrund:
Wie man anhand von Abbildung 1 erkennen kann, ist vorerst auch nur wenig Besserung in Sicht. Die Kältewelle hält weiter an. Grund dafür ist ein sich über Asien befindendes kontinentales Kältehoch (Abbildung 2), welches einen Austausch der kalten Luft über dieser Region vorerst unterbindet.