Taifun "Megi" Update

23.10.2010 erstellt von Ronny Büttner

Unter der Woche berichteten wir bereits über den Taifun, heute erreichte der Sturm das chinesische Festland.

Bereits unter der Woche sorgte der Wirbelsturm „Megi“ für chaotische Verhältnisse auf den Philippinen sowie in Taiwan.

Mit mittleren Windgeschwindigkeiten von bis zu 285 Kilometer pro Stunde und Böen von über 300 km/h hatte der Sturm innerhalb kürzester Zeit Millionenschäden angerichtet. So deckte der Taifun zahlreiche Häuser ab, löste Erdrutsche aus und legte die Stromversorgung lahm. Dutzende Dörfer sind noch immer von der Außenwelt abgeschnitten und die Infrastruktur ist gebietsweise komplett zerstört.

Der Sturm hatte auf den Philippinen mindestens 36 Menschen getötet, viele Ortschaften und große Teile der Reisernte sind verwüstet. In Taiwan werden noch zahlreiche Menschen vermisst, hier gingen in zwei Tagen enorme Regenmengen nieder. Teilweise wurde an den Wetterstationen in einem Zeitraum von 48 Stunden mehr Niederschlag gemessen, als bei uns in Deutschland innerhalb eines Jahres fällt.

Heute trifft der Supertaifun Megi nun auf das chinesische Festland. Die Regierung ist gewarnt und entsendete bereits mehr als 150.000 Soldaten in die südöstlichen und östlichen Provinzen des Landes. Es wird lokal mit kräftigen Regenfällen, vielmehr aber mit heftigen Sturmböen gerechnet.

Die chinesische Regierung hält vorsorglich mehr als 50.000 Fischerboote in den Häfen fest, auch zahlreiche Flugzeuge werden heute am Boden bleiben und sogar die großen Exportzentren Shenzhen und Zhuhai wurden vorsorglich geschlossen.

Über dem südchinesischen Meer verlor der „Supertaifun“ in den letzten 60 Stunden reichlich an Kraft, anfangs der Woche hatte der Sturm noch die höchste Kategorie 5, nun ist er von Stufe drei auf die Kategorie eins heruntergesetzt worden.
 
In den nächsten Tagen soll sich der Sturm weiter abschwächen und es können endlich großräumige Aufräumarbeiten beginnen. Übrigens ist „Megi“ bereits der 13. Taifun dieses Jahres. Die Anwohner der betroffenen südostasiatischen Regionen müssen sich jährlich mit rund 20 Wirbelstürmen abfinden. Natürlich bringt nicht jeder Taifun solche Zerstörung hervor, oftmals spielt sich das extreme Wetter auch nur über dem Meer ab, aber auf den Philippinen kamen bei Taifunen allein im letzten Jahr fast 1000 Menschen ums Leben.