Heftige Monsunzeit

06.10.2010 erstellt von Jörg Riemann

Heftiger Monsunregen führte in den vergangenen Tagen in Südostasien zu unwetterartigen Regenfällen

Monsunzeit in Südostasien
Herbstzeit bedeutet in Südostasien auch immer wieder Monsunzeit, eine Witterungsperiode, in der recht viel Regen fällt. Wenn gleichzeitig noch kleine Tropische Tiefdruckgebiete in die Monsunzirkulation einbezogen werden, dann sind die Auswirkungen umso deutlicher.

In der Mitte von Vietnam fielen örtlich über 400 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von 48 Stunden, auf der südchinesischen Insel Hainan sogar über 1000 Liter innerhalb von drei Tagen
Bemerkenswert bleiben in diesem Zusammenhang die Niederschlagsmengen z.B. in der Mitte von Vietnam. Dort registrierten die Messgeräte innerhalb von 48 Stunden örtlich über 400 Liter Regen pro Quadratmeter, allein am Dienstag waren es in Dong Hoi 220 Liter, wenn man den Montag noch addiert, dann kommen 421 Liter zusammen. Das ist ein auch für dortige Verhältnisse sehr hoher Wert, die durchschnittliche Regensumme im Monat Oktober beträgt 400 Liter. Im südchinesischen Qionghai auf der Insel Hainan waren es sogar 1144 Liter innerhalb von drei Tagen, davon allein 702 Liter am Dienstag. Das sind rekordverdächtige Werte und kommen nur sehr selten vor. 

In Teilen von Deutschland sind die Niederschläge innerhalb eines Jahres so hoch wie in Vietnam innerhalb des Monats Oktober
Zum Vergleich: In Halle/Saale beträgt die gesamte Jahresumme an Niederschlag 496 Liter, ein Wert der den Oktoberwerten von Vietnam recht nahe kommt und von Südchina sogar deutlich übertroffen wird. Das gilt auch für den regenreichsten Ort Wuppertal mit etwas über 1000 Liter innerhalb eines Jahres. 

Monsunregenfälle sind eine direkte Folge der Sonneneinstrahlung
Der Monsun ist eine direkte Folge der Sonneneinstrahlung auf der Erde. Durch die in Äquatornähe hohe Energieeinstrahlung steigt dort Luft auf, kühlt sich dabei ab und entwickelt Wolken und Niederschläge, was als Innertropische Konvergenzzone bekannt ist. Im Jahresverlauf bewegt sie sich mit dem Sonnenstand etwas nach Norden bzw. später auch nach Süden, so dass es u.a. von Indien bis Südostasien eine ausgeprägte Regenzeit im Sommer und Herbst sowie eine anschließende Trockenzeit gibt.