Nach einem Erdbeben wurde der Notstand in der 350.000 Einwohnerstadt Christchurch, Neuseeland, ausgerufen.
Nach einem Erdbeben wurde der Notstand in der 350.000 Einwohnerstadt Christchurch, Neuseeland, ausgerufen.
Eigentlich liegt die Stadt ruhig und andächtig am südlichen Ende der Pegasus Bay auf den Südinseln Neuseelands. Nicht so am Samstagmorgen (16:35:46 UTC, New Zealand Daylight Time NZDT entspricht UTC +13 Stunden). Als die ersten Häuser anfingen zu wackeln, erwachte die Stadt erst aus ihrem Schlaf. Das Erdbeben, welches eine Stärke von 7,0 auf der Richterskala erreichte, brachte zahlreiche Gebäude zum Einsturz, der Strom fiel aus, Wasser- und Gasleitungen wurden beschädigt. Nach offiziellen Angaben erlitten bisher zwei Menschen schwere Verletzungen. Das Nachbeben folgte mit einer Stärke 5,7, womit sich die Situation weiter zuspitzte. Schäden durch einen Tsunami sind allerdings im Moment nicht zu erwarten. Um die Aufräumarbeiten zu erleichtern, riefen die Behörden in Christchurch den Notstand aus.
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Neuseeland selbst liegt alles andere als ruhig im Pazifik, denn der kleine Inselstaat liegt auf zwei Kontinentalplatten. Die Grenze der beiden Platten verläuft dabei quer durch das Land. Ruhig läuft es dabei nicht ab, allerdings hängt die seismische Aktivität stark von der Bewegungsrichtung der beiden Erdplatten ab. Hier handelt es sich um eine Subduktionszone, eine Platte schiebt sich also unter die andere. Südlich Neuseelands verlagert sich die Indo-Australische unter die Pazifische Platte, nördlich davon ist es genau anders herum. Diese Grenze wird auch Alpine-Verwerfung genannt und gehört zu den aktivsten der Erde. Sie formte und formt immer noch die Natur Neuseelands mit ihren Bergen und Seen. Allerdings führt sie auch zu den Erdbeben, die bereits in historischer Zeit größere Erschütterungen brachten:
- 1848 - Marlborough, geschätzte Magnitude = 7,5
- 1888 - North Canterbury, geschätzte Magnitude = 7,3
- 1929 - Arthur's Pass, geschätzte Magnitude = 7,1
- 1929 - Murchison, geschätzte Magnitude = 7,8
- 1968 - Inangahua, geschätzte Magnitude = 7,1
- 2003 - Fiordland, geschätzte Magnitude = 7,1
- 2009 - Fiordland, geschätzte Magnitude = 7,8
Ein Beben ab Stärke 7 bringt typischerweise erhebliche Schäden über eine weite Fläche mit sich. Dieses Erdbeben hatte sein Epizentrum nur 44 km westlich der Stadt und eine Tiefe von fünf Kilometern. Somit kann man fast von Glück sprechen, dass keine größeren Opferzahlen bei diesem Erdbeben gemeldet wurden.
Richter Magnituden | Einteilung der Erdbebenstärke | Erdbebenauswirkungen | Häufigkeit der Ereignisse |
< 2,0 | Mikro | Mikro-Erdbeben, nicht spürbar | ? 8.000-mal pro Tag |
2,0 … < 3,0 | Extrem leicht | Generell nicht spürbar, jedoch gemessen | ? 1.000-mal pro Tag |
3,0 … < 4,0 | Sehr leicht | Oft spürbar, Schäden jedoch sehr selten | ? 49.000-mal pro Jahr (geschätzt) |
4,0 … < 5,0 | Leicht | Sichtbares Bewegen von Zimmergegenständen, Erschütterungsgeräusche; meist keine Schäden | ? 6.200-mal pro Jahr (geschätzt) |
5,0 … < 6,0 | Mittel | Bei anfälligen Gebäuden ernste Schäden, bei robusten Gebäuden leichte oder keine Schäden | ? 800-mal pro Jahr |
6,0 … < 7,0 | Stark | Zerstörung im Umkreis von bis zu 70 km | ? 120-mal pro Jahr |
7,0 … < 8,0 | Groß | Zerstörung über weite Gebiete | ? 18-mal pro Jahr |
8,0 … < 9,0 | Sehr groß | Zerstörung in Bereichen von einigen 100 km | ? 1-mal pro Jahr |
9,0 … < 10,0 | Extrem groß | Zerstörung in Bereichen von 1.000 km | ? alle 1 bis 20 Jahre |
10,0 … ? | Globale Katastrophe | Niemals registriert | Extrem selten (unbekannt) |