Halbzeit beim Wetter im August. War es zu warm oder zu kalt? Gab es zu viel oder zu wenig Regen?
Halbzeit beim Wetter im August. Wie zeigte sich der Monat bisher? In den letzten Tagen hat es verbreitet geregnet und die Sonne machte sich oftmals rar. Wie wirkt sich diese Witterung auf das Monatsmittel der Temperatur, des Niederschlags und der Sonnenscheindauer aus? Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.
Bei den Abweichungen des Monatsmittels der Temperatur zeigte sich Deutschland bisher zweigeteilt (siehe Abbildung 1). Während es in der Nordosthälfte im Durchschnitt etwa zwei Grad zu warm war, präsentierte sich die Südwesthälfte eher normal bis unterdurchschnittlich temperiert. In den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg war es sogar vielerorts zu kalt für die erste Augusthälfte. So liegt das Temperaturmittel in Freiburg bisher 0,7°C unter dem Normalwert, in Augsburg war es in den ersten beiden Wochen 0,4°C zu kalt. Im Gegensatz dazu vermeldeten beispielsweise die Wetterstationen in Ueckermünde, Arkona, Greifswald und Berlin positive Abweichungen von über zwei Grad Celsius. Wie kommt es zu solchen Unterschieden? Besonders der Osten Deutschlands lag in den letzten beiden Wochen oftmals noch im Einflussbereich subtropischer Luftmassen, welche vom östlichen Mittelmeerraum über Osteuropa herangeführt wurden. Der Westen und Südwesten hatten es hingegen mit eher gemäßigter Meeresluft atlantischen Ursprungs zu tun. Die Temperatur zieht in den nächsten beiden Wochen aber auch endlich im Süden und Westen wieder an, sodass der Monat allgemein zu warm ausfallen wird und diesen Trend nehmen wir aus heutiger Sicht auch mit in den Monat September.
Regen hat es in Deutschland in den ersten beiden Augustwochen überall gegeben und oftmals sogar deutlich mehr als erwünscht (siehe Abbildung 2). Besonders viel Niederschlag wurde in der Ost- und Südhälfte registriert, aber auch im Westen ist das Monatsmittel bereits vielerorts erreicht. Spitzenreiter ist die Wetterstation Manschnow im Oderbruch. Dort fielen bisher 139 Liter pro Quadratmeter und dies entspricht 295% des üblichen Niederschlags. Auch andere Städte und Gemeinden haben bereits über 200% des Monatsmittels erreicht, so beispielsweise Greifswald mit 264%, Arkona mit 228%, Chemnitz mit 222% und Bamberg mit 221%. Auch in Nürnberg sind schon 167% des üblichen Wertes gefallen. Dennoch gibt es Ausnahmen: Die Wetterstation Flughafen Frankfurt am Main hat bisher erst 50% des mittleren Niederschlags für den Monat August erreicht, wenngleich dort heute noch einiges vom Himmel fällt. In Kassel sind es bisher 49%, in Braunlage 36% und in Bremen 31%. Dort fielen in den letzten beiden Wochen im Schnitt „nur“ 25 Liter pro Quadratmeter. Die hohen Niederschlagssummen im Osten sind teils kräftigen Gewitterereignissen verschuldet, während es im Westen und Süden oftmals Dauerregen gab.
Die Sonne machte sich leider bisher in der gesamten Bundesrepublik rar (siehe Abbildung 3). Selbst die Sonnenanbeter auf den Nord- und Ostseeinseln hatten oftmals einen wolkenverhangenen Himmel. Dennoch gab es dort die häufigsten Lichtblicke: Auf Helgoland und Norderney konnte man in den letzten beiden Wochen nämlich bereits 112 Sonnenstunden verbuchen, dies entspricht 52% des Mittels. Sonst wurden deutschlandweit nur 20 bis 40 Prozent erreicht, es besteht also Aufholbedarf. Allen Sonnendurstigen sei hiermit gesagt: In den nächsten Tagen nehmen die Sonnenanteile spürbar zu.