Regen und kein Ende

14.08.2010 erstellt von Jörg Riemann

Im Osten und Süden Deutschlands gab es erneut Regen, ab Montag setzt leichte Wetterbesserung ein.

Heftiger Regen im Osten und Süden des Landes
Auch am Freitag und in der Nacht zum Samstag gab es vor allem im Osten und Süden des Landes teils kräftige Regenfälle. So registrierten die Messgeräte im Fläming - einem eiszeitlichen Höhenzug zwischen Elbe und dem südwestlichen Berliner Raum - etwas über 40 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden.

Bis zu 52 Liter Regen pro Quadratmeter im Norden von Böhmen
Auch in den Hochwasserregionen Sachsens fiel wieder recht ordentlich Regen, wenngleich nicht so viel wie in der vergangenen Woche. Im böhmischen Liberec (Reichenberg) prasselten 52 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel, zum Vergleich: Dort gab es am Samstag und Sonntag der letzten Woche 166 Liter Regen innerhalb von 2 Tagen.

Ab Montag zögernde Wetterbesserung
Im Laufe des Samstags hört der Regen allerdings auch in Ostsachsen wieder auf. Am Sonntag besteht erneut eine hohe Niederschlagsneigung, ab Montag nehmen die trockenen Abschnitte zu.

Noch ein anderes Thema: Eisabbruch auf Grönland
Anfang August löste sich ein  riesiges Stück Eis vom Petermann-Gletscher im Norden Grönlands. Der Koloss hat mit 260m etwa die Größe Bremens und treibt nun in der Nares-Straße zwischen Grönland und Kanada, wo er vermutlich  auf eine  kleinere Insel treffen und in kleinere Stücke zerbrechen wird. Entdeckt wurde der Eisberg von einer kanadischen Eisforscherin auf Satellitenaufnahmen der  US-Raumfahrtbehörde NASA. 

Ist der Klimawandel schuld?
Viele werden jetzt sicher sagen:“Daran ist nur der Klimawandel schuld!“ Doch so stimmt das nicht ganz. Richtig ist zwar, dass die Gletscher in den letzten Jahren immer schneller schrumpfen, doch hat das nicht immer unbedingt was mit der Klimaerwärmung zu tun.

Wahrscheinlich natürliche Ursachen
Im Fall des betrachteten Petermann-Gletschers haben Wissenschaftler schon lange damit gerechnet, dass ein Teil abbrechen würde.  Denn der Gletscher schiebt sein Eis ständig vom Landesinneren hinauf aufs Meer, wo es ständigen Meeresströmungen ausgesetzt ist. Wird diese Eiszunge  irgendwann zu lang, sind die auf sie wirkenden Kräfte der umliegenden Strömungen so stark, dass die Zunge einfach abbricht.  Wissenschaftler bezeichnen diesen Vorgang auch als „kalben“. Normalerweise sind die Bruchstücke allerdings kleiner, dennoch sind die Glaziologen nicht beunruhigt. Auch früher gab es schon Abbrüche diesen Ausmaßes, welche jedoch häufig unbemerkt blieben, da die nötige Technik wie Satelliten einfach noch nicht vorhanden waren.

Es gibt auch wachsende Geltscher, z.B. in Neuseeland. Weitere Entwicklung aller Gletscher schwer vorhersagbar
Was jedoch nicht erwähnt wird, sind die Gegenbeispiele.  In Neuseeland gibt es Gletscher, die derzeit wachsen.  Wie es mit den übrigen Gletschern weiter geht, weiß allerdings niemand so genau. Manche Wissenschaftler sind der Meinung, dass auch sie nach und nach schmelzen werden. Andere gehen davon aus, dass wir eventuell eine neue kleine Eiszeit bekommen, die das Wachstum  der Gletscher positiv beeinflussen würden. Ihr Standpunkt basiert auf der zur Zeit sehr geringen Anzahl der Sonnenflecken, die ein Indiz für die im Moment eher geringe Aktivität der Sonne sind.