Derzeit kreuzt die Erde auf ihrem jährlichen Weg um die Sonne Reste des Kometen 109/Swift-Tuttle
Erde kreuzt auf ihrem Weg Reste eines Kometen
In der Nacht vom 12. auf den 13. August erwartet uns die wahrscheinlich sternschnuppenreichste Nacht des Jahres. Die sogenannten Perseiden sind ein Meteorstrom, der jährlich in der ersten Augusthälfte auftritt. Ihren Namen haben die Perseiden von ihrem scheinbaren Ursprungsort am Sternenhimmel- dem Sternbild des Perseus. Im Volksmund sind die Perseiden auch als Laurentiustränen bekannt.
Komentenreste bestehen auf winzigen Staubkörnern
Die Perseiden bestehen aus wenige Millimeter großen Staubkörnern; Ablöseprodunkte des Kometen 109/Swift-Tuttle, dessen Staubspur die Erde einmal im Jahr kreuzt. Kommen sie der Erde zu nah, treten sie in die Atmosphäre ein und bringen durch ihre enorm hohe Geschwindigkeit (etwa 60 Kilometer pro Sekunde) die Luftmoleküle zum Leuchten. Die eigentliche Sternschnuppe ist also nicht das verglühende Staubkorn, sondern einfach nur heiße und dadurch leuchtende Luft. Insgesamt dauert der gesamte Aktivitätszeitraum vom 17. Juli bis zum 24. August. Am besten kann man den Sternschnuppenregen in abgelegenen, dunklen Gegenden sehen, die nicht von der Lichtverschmutzung betroffen sind.
Mythologie der Perseiden
Die erste dokumentierte Sichtung der Perseiden ist schon rund 2000 Jahre alt.
Sternschnuppen tauchen aber schon viel länger in der Menscheitsgeschichte auf. Früher galten sie verbreitet als eine Art Bedrohung des Himmels und wurden häufig sogar als ein Symbol des Todes angesehen. Die Christen sahen in ihnen die "Tränen des Laurentius". Laurentius war Märthyrer, der einer Legende nach im 3. Jahrhundert in Rom auf einem glühenden Rost zu Tode gefoltert wurde. Sein Namenstag ( 10. August) fällt genau in die Zeit der Perseiden. Die alten Griechen und Balten verbanden Sternschnuppen mit fallenden oder aufsteigenden Seelen. Sie galten also ein Symbol des Todes.
Auch in anderen Kulturen und Religionen tauchen Sternschnuppen immer wieder auf. Doch erst im 19. Jahrhundert bekommen sie ihren freundlichen Ruf. Seitdem hält sich der Glaube, dass man sich etwas wünschen kann, wenn man eine Sternschnuppe sieht. Behält man diesen Wunsch für sich, so soll dieser in Erfüllung gehen.
Besonders im Osten und Süden recht ungünstige Beobachtungsbedingungen
Wer nun seinem Glück auf die Sprünge helfen will, sollte in der Nacht vom 12. zum 13. August besonders lichtarme Gegenden aufsuchen und geduldig in den Himmel gucken. Auch der Mond spielt dieses Jahr mit- am 10.August hatten wir Neumond, was bedeutet, dass das lunare Licht in den kommenden Tagen eher
schwach sein wird und somit die Beobachtung nicht behindern wird. Unter Idealbedingungen sollen bis zu 100 Sternschnuppensichtungen pro Stunde möglich sein. Die beste Zeit in dieser Nacht ist etwa zwischen 01.00 und der Dämmerung. Soweit die Theorie. In der Praxis werden aber besonders im Osten und Südosten häufig Wolken den Himmel bedecken, allerdings gibt es in der West- und Nordwesthälfte vor allem in der Nacht zum Freitag sowie in der Nacht zum Samstag zumindest zeitweise recht günstige Bedingungen.