Weltwetterübersicht

08.08.2010 erstellt von Ronny Büttner

Diesmal mit dem Blick auf Extrem-Wetterereignisse in Europa, Asien: Pakistan und Australien.

Welche Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Montag. Dieser Index deutet auf signifikante Änderung einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns, wie jeden Sonntag, einige Regionen genauer an.

Europa
Wie in Abbildung 1 gut zu erkennen ist, werden zum Wochenbeginn für große Teile Europas Temperaturen leicht unter dem Normalwert erwartet (blaue Farbgebung). Dies liegt an einer ausgeprägten Tiefdruckzone, welche sich über dem Nordostatlantik, der Nordsee bis nach Skandinavien erstreckt. Auf der Rückseite eingelagerter Tiefdruckgebiete gelangt in der Folge recht kühle Luft subpolaren Ursprungs bis in den Alpenraum. Allerdings erwärmen sich die Luftmassen auf ihrem Weg nach Süden. Vor allem im Nordwesten Europas ist in der kommenden Woche somit ein wechselhafter Witterungsabschnitt am wahrscheinlichsten. Im Gegensatz dazu steht tropische Luft über der Iberischen Halbinsel. In Spanien und Portugal dauert die Hitzewelle vorerst noch an, hier sind bis zur Wochenmitte Temperaturen von über 40°C keine Seltenheit (Abbildung 2). Ab Donnerstag wird aber glücklicherweise mit einem Temperaturrückgang gerechnet. Ein anderer Hitzeschwerpunkt liegt weiterhin über Russland. Dort wüten noch immer zahlreiche Wald- und Torfbrände. In der kommenden Woche wird am ehesten im Nordwesten Russland mit einem leichten Temperaturrückgang gerechnet (Abbildung 3). Extreme Niederschlagsereignisse werden in Europa nicht erwartet, wenngleich es in Großbritannien zu Wochenbeginn länger anhaltenden Regen geben kann, siehe Abbildung 4.

Asien: Pakistan
Es herrscht Monsunzeit in vielen Gebieten Asiens, aktuell von besonderem Interesse ist die Region Indien-Pakistan. Vor allem in Pakistan sind tausende Menschen von Hochwasser, ergiebigen Regenfällen, Bergabgängen und der Folgen dieser Ereignisse betroffen. Der Indus, größte Fluss des Landes, durchquert Pakistan von Nord nach Süd. Er nimmt ferner auch die Wassermassen der Nebenflüsse auf. Im Moment führt der Indus Hochwasser und leider sind die Flussregionen stark besiedelt. Die Menschen in den betroffen Regionen haben aber keine Alternativen, da die Böden in Flussnähe sehr fruchtbar sind. Auch zu Wochenbeginn werden neue und teils sehr ergiebige Niederschläge erwartet, eine grundsätzliche Entspannung der Hochwassersituation ist also nicht sehr wahrscheinlich (Abbildung 5). Erst im Wochenverlauf lässt die Regenneigung etwas nach und dann werden keine extremen Niederschlagssummen mehr erwartet.

Australien
Die neue Woche beginnt im Osten Australiens teils sehr ungemütlich. Für die Regionen Queensland, New South Wales und Victoria werden besonders am Montag, Dienstag und Mittwoch zahlreiche Schauer und Gewitter erwartet, siehe Abbildung 6. Unwetter mit Hagel, Starkregen und Sturmböen sind nicht ausgeschlossen. Trotz Winters auf der Südhalbkugel werden entlang der Küste überdurchschnittliche Temperaturen erwartet, während es im Landesinneren teils zu kühl ist und vorerst auch bleibt.