Feuerwalze in Russland

04.08.2010 erstellt von Dennis Dalter

Die seit einer Woche wütenden Wald- und Torfbrände in Russland breiten sich weiterhin aus

Die verheerenden Torf- und Waldbrände im Westen Russlands werden für die Bevölkerung und Rettungskräfte immer bedrohlicher. Bei der schwersten russischen Naturkatastrophe seit Jahrzehnten starben bisher nach offiziellen Angaben 41 Menschen. Tausende sind obdachlos. Unterdessen weiteten sich die Feuer vielerorts aus. Es gebe bis zu 400 neue Brände. Problematisch sei die Kombination aus Trockenheit und Wind.

Rund 1200 Quadratkilometer stehen in Flammen
Bereits zum Wochenbeginn hatten sich die Feuer auf ca. 1200 Quadratkilometer Wald- und Flurflächen ausgebreitet. Derzeit bekämpfen mehr als 180.000 Brandhelfer die Feuer in 17 Regionen. In sieben Regionen wurde am Montag von der Regierung der Notstand verhängt. Besonders betroffen ist die Region Nischni Nowgorod östlich von Moskau. Am Dienstag sind die Flammen bedrohlich nahe an ein Zentrum für atomare Forschung in Sarow herangerückt, das in etwa 400 Kilometer östlich von Moskau liegt. 2200 Rettungskräfte konnten das Feuer weitgehend kontrollieren.   

Größte Hitze seit Beginn der Wetteraufzeichnug
Vor 130 Jahren begann in Russland die Wetteraufzeichnung und schon jetzt steht fest, dass es seitdem in weiten Teilen des Landes noch nie so heiß und trocken war. Bereits in der vergangenen Woche wurde ein Hitzerekord aufgestellt, der in dieser Woche vielleicht schon wieder Geschichte ist, denn es könnte zum Ende der Woche noch heißer werden. In der Messwertetabelle in Abbildung 3 ist die Rekord-Hitzewelle am Beispiel von Moskau dokumentiert. Seit dem 14. Juli wurden pausenlos heiße Tage mit Werten über der 30-Grad-Marke registriert. Am 29.07. stieg das Quecksilber dann auf 38,2 Grad - neuer Rekord. In unserem Ortewetter sehen Sie selbst, dass zum kommenden Wochenende in Moskau Höchstwerte nahe 40°C prognostiziert werden.

Wind aus häufig verschiedenen Richtungen
Vor allem der Wind macht den Helfern bei der Brandbekämpfung zu schaffen. Die Abbildung 4 zeigt, dass im Westen Russlands ein äußerst stabiles Hochdruckgebiet liegt. In diesem Bereich ist es zwar meist nur schwach windig, allerdings variiert die Windrichtung sehr stark. Die Flammen drohen ständig, unkontrolliert auf benachbarte Waldflächen überzugreifen.