Weltwetterübersicht

18.07.2010 erstellt von Christoph Gatzen

Südamerika erholt sich von einer Kältewelle, während es bei uns schon wieder heiß wird.

Welche Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Der Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) deutet auf signifikante Änderung einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns, wie jeden Sonntag, einige Regionen genauer an.

Südamerika und Ostpazifik
In Südamerika geht Anfang der Woche ein kräftiger Kaltlufteinbruch zu Ende, der in den EFI-Karten noch am Mittwoch zu erkennen ist (Abbildung 1). Nachdem dort ein polarer Trog durchgezogen war, lenkte ein Hochdruckgebiet über dem Pazifik diese Kaltluft weit nach Norden. Besonders gut sichtbar war diese Kaltluft anhand der Luftfeuchte (siehe Taupunktskarte Abbildung 2), die bis in tropische Regionen bei 10° südlicher Breite deutlich zurückging. In den folgenden Tagen erwärmt sich diese Luftmasse infolge der Sonneneinstrahlung, was plausibel ist, wenn man bedenkt, dass die Sonne dort mittags so hoch steht wie derzeit in Mitteleuropa. Dagegen bleibt es auf dem Pazifik weiterhin deutlich zu kalt entsprechend des sich verstärkenden La Nina-Ereignisses.

Europa
Abbildung 1 zeigt auch die Hitzewelle, die sich in dieser Woche über Mitteleuropa ereignen soll. Dabei steigt die Temperatur wieder deutlich über die üblichen Mittelwerte für Mitte Juli an und erreicht zum Mittwoch in Deutschland gebietsweise 35°C. Genauso hoch liegen auch die Höchstwerte im Raum Moskau. Dort steht in dieser Woche eine ungewöhnliche Hitzewelle bevor.

Karibik, Indischer Ozean
Abbildung 3 und 4 zeigen den EFI für Windböen am Mittwoch sowie die EFI-Niederschlagssignale für diese Woche. Dabei fallen hohe Werte in der Karibik und westlich von Australien auf. Zum einen handelt es sich um ein tropisches Tief, welches in den kommenden Tagen westwärts über die Karibik wandert. Dort bilden sich bereits intensive Regenschauer. Zunächst sind die Bedingungen für eine weitere Intensivierung ungünstig, im Laufe der Woche zeigen die EFI-Karten aber eine Windzunahme, was auf die Bildung eines tropischen Sturmes hindeuten könnte. Westlich von Australien hingegen ist ein polarer Trog, der weit nach Norden vorgedrungen ist, für intensive Regenfälle verantwortlich. Mit kräftigem Wind weht dabei recht kühle Luft nach Nordwesten und bildet eine Kaltfront, an der in dieser Woche weitere Schauer und Gewitter auftreten werden.