Im Mittelmeerraum etwas zu kühl, Hitze in weiten Teilen Asiens und schwere Gewitter in Südosteuropa.
Welche bemerkenswerte Wetterereignisse gibt es in der nächsten Woche auf der Welt? Die Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Modells für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Dienstag. Sehen wir uns, wie jeden Sonntag, einige Regionen genauer an.
- Mittel- und Südeuropa
Schauen wir als erstes auf Mittel- und Südeuropa. Auch zu Beginn der neuen Woche gelangen weiterhin kühle Luftmassen subpolaren Ursprungs von Norden her bis in den Mittelmeerraum, wie anhand der isobarenparallelen Strömung im 500hPa-Geopotential deutlich wird (Abb. 2). Dementsprechend zeigen sich negative Werte des EFI von der Iberischen Halbinsel über Italien und den Alpenraum bis hin zum Balkan, auch in Teilen Nordafrikas ist es etwas zu kühl für die Jahreszeit (Abb. 1).
- Südosteuropa
Bleiben wir aber mit unserer Aufmerksamkeit bei dem deutlich ausgeprägten Trog in der Abbildung 2, der im Verlauf der Woche sein Zentrum von Italien über die Adria und den Balkan bis zum Schwarzen Meer verlagert und sich dabei abschnürt, sich also quasi ein Höhentief ausbildet (geschlossene Isobaren in Abbildung 3). Im Bereich des Höhentiefs kommt es zu aufsteigenden Luftmassen und dadurch zu konvektiven Niederschlägen, kurzum es bilden sich kräftige Schauer und Gewitter. Ein Blick auf den EFI für den Niederschlag (Abb. 4) zeigt mit einer positiven Abweichung über weite Teile Südosteuropas genau dieses Phänomen. Im Verlauf der Woche können örtlich schwere Gewitter mit Platzregen, Hagel und Sturmböen auftreten. Bei teils ergiebigen Regenmengen besteht lokal Überschwemmungsgefahr.
- Asien
Beim EFI für die Temperatur (Abb. 1) stechen auch besonders die "blutroten" Gebilde über weite Teile Asiens ins Auge. Zwischen hohen Luftdruck über Zentralasien und tiefen Luftdruck über Südosteuropa gelangen derzeit und auch in der nächsten Woche subtropisch heiße Luftmassen in Richtung Nahost, aber auch in Teile Osteuropas (Abb. 5 und 6). Auch der Sommermonsun in Indien und Südostasien ist im vollen Gange. Jahreszetlich bedingt ist die Innertropische Konvergenz weit nach Norden verschoben, vor allem im Bereich des indischen Subkontinents. Demnach führt das thermische Tief über Indien dazu, dass sich in dieser Region eine feuchte Südwest- bis Südströmung einstellt. Folge sind intensive Regenfälle, der Monsunregen (Abb. 4).
- Tropen
Schaut man sich die EFI-Karten für die Temperatur und den Niederschlag an, so lässt sich generell der Verlauf der Innertropischen Konvergenzzone (ITC) erahnen. Positive Temperaturabweichungen in Verbindung mit einer ebenfalls positiven Niederschlagsabweichung sprechen für ein hohe Sonneneinstrahlung und Zenitalregen. Schön zu erkennen ist auch die jeweils nördliche Verschiebung der tropischen Tiefdruckrinne im Bereich der Landmassen, während sie über dem Atlantik unmittelbar am Äquator verläuft. Grund ist die unterschiedliche Wärmekapazität von Land und Wasser. Das Land erwärmt sich schneller als das Meer, im Gegenzug speichert das Meer die Wärme länger.