Südostasien: Überflutungen

09.09.2009 erstellt von Friedrich Föst

Wer in den kommenden Tagen in Malaysia oder Thailand Urlaub macht, der sollte sich auf viel Regen einstellen...

Viel Niederschlag in tropischen Gebieten ist zwar keine Seltenheit, aber dennoch gelegentlich eine Meldung wert, insbesondere, wenn sich dadurch großräumige Überschwemmungen ankündigen. Diesmal sieht die Lage insbesondere in einem Streifen beginnend auf der indonesischen Insel Sumatra über die Malaienhalbinsel bis nach Thailand und den Vietnam bedrohlich aus.

Hohes Maß an Energie

Die Wetterkarten verheißen nichts gutes: In Abb. 1 ist eine Energieform für Gewitter dargestellt. Je weiter es in den roten Bereich geht, desto mehr Energie steht den Schauern und Gewittern zur Verfügung. Werte von 2400 bis 3200 J/kg Luft sind in den o.a. Bereichen recht verbreitet anzutreffen und das über Tage! Zum Vergleich: Solche Energiewerte werden in Mitteleuropa nur in seltenen Ausnahmen erreicht. Doch CAPE - so heißt diese Energieform - ist nicht alles. Ohne vorhandene Feuchte gibt es auch keine Überschwemmungen. Nun, in diesem Teil der Erde ist Feuchte das geringste Problem. Die "tropischen Regenwälder" haben ihren Namen nicht  grundlos bekommen...

Doch es fehlt noch eine weitere Zutat: Die Auslösung der Gewitter. Auch das ist in der Regel in den Tropen nicht sonderlich schwierig. Der hohe Sonnenstand heizt die feuchte Luft auf, so dass sich rasch hochreichende Gewitterwolken bilden können.

200 bis 300 l/m²

Die Prognosemodelle zeigen für die kommenden Tage vom Norden Sumatras bis in den Süden Vietnams Niederschlagsmengen von 100 bis nahe 300 l/m² (Abb. 2). Letzteres entspricht ziemlich genau dem halben Jahresniederschlag von Berlin... Da es sich um Schauer und Gewitter handelt, werden örtlich sogar noch höhere Niederschlagsmengen erwartet. Die höchsten Niederschlagsmengen werden sicherlich in den Gebirgsregionen gemessen. Westlicher bis südwestlicher Wind (Abb. 3) staut die Gewitterwolken an den Westhängen der Gebirge. Da sich dieses Regenereignis über mehrere Tage hinwegzieht, sind Erdrutsche und Schlammlawinen neben den über die Ufer tretenden Flüsse wohl die größte Gefahr.