Wochenend-Rückblick

02.03.2009 erstellt von Frank Abel

Der Frühling lockte am Wochenende die ersten Menschen in die Straßencafés. Wo war es am wärmsten?

Meteorologischer Frühlingsanfang ist stets am 1. März. Für viele von uns war der meteorologische auch ein gefühlter Anfang in den Lenz, besonders im Südwesten konnte man es draußen sogar im Sitzen gut aushalten, allerdings gab es auch Probleme mit der Wärme. Wer sind die Gewinner und Verlierer dieses Wochenendes?

Frühlingshaft mild
Das wohl angenehmste Wetter gab es wohl im Süden Deutschlands, besonders am Mittelrhein. Hoch Johanna konnte hier für einen immerhin teilweise freundlichen Tag sorgen, wobei auf der Vorderseite von Tief Zenon mit südwestlicher Strömung gleichzeitig die Wärme kam (Abb. 3 bis 5). 

In Baden-Württemberg wurden dabei verbreitet Höchsttemperaturen über 10°C registriert, aber auch andernorts war es frühlingshaft mild. Die drei höchsten gemessenen Maximalwerte vom Sonntag sind:

  1. Ohlsbach, 16,2°C
  2. Stuttgart/Neckartal, 16,1°C
  3. Sachsenheim, 15,7°C

Bei diesen Temperaturen konnte man es natürlich hervorragend im Freien aushalten, und so sah man auch reichlich Menschen bei ihrem ersten Aufenthalt im Straßencafé oder sich sonnend auf der Parkbank, die ersten wärmenden Sonnenstrahlen genießend. Eventuell konnte man dann auch Zugvögel-Formationen betrachten, die wieder zu uns zurückkehren (Abb. 2).

Überflutungen durch Schmelzwasser
Die plötzliche Erwärmung brachte allerdings auch Probleme mit: Teilweise schmolz der Schnee, teilweise mit einer Gesamthöhe zwischen 10 und 20 cm (Abb. 6), an diesem Wochenende in tiefen Lagen beinahe vollständig ab (Abb. 7). Gleichzeitig konnten die Wassermengen in dem noch gefrorenen Boden nicht versickern.

Dies führte zur Bildung von Sturzbächen, die das braune Wasser zum Beispiel neben der Jurahochstraße (Eichstätt - Kinding, Bayern) entlanglaufen ließen und diese auch teilweise überflutete. Auch andernorts, besonders in Bayern, Österreich und der Schweiz, gab es örtliche Straßensperrungen wegen Überflutungen durch Schmelzwasser.

Besonders problematisch wurde es dann aber in Senken. Hier sammelte sich das gesamte Schlammwasser und drohte auch Häuser zu überfluten. Besonders prekär war die Situation in dem Dorf Sornhüll bei Pollenfeld im bayerischen Kreis Eichstätt. In Abb. 8 erkennt man die ungünstige Kessellage. So mussten auch insgesamt sechs Feuerwehren dabei helfen, das Wasser aus der Dorfmitte über den Berg zu pumpen, da die Doline überlastet oder verstopft war.

Probleme gab es auch in Schwabmünchen im Landkreis Augsburg, wo Bahnunterführungen vollliefen, Probleme gab es außerdem in Deising, Altmühlmünster, Schernfeld und Erding.

Lawine fordert Todesopfer
Bei steigenden Temperaturen am Wochenende wurden unsere Befürchtungen vom Mittwoch leider bestätigt: in den Alpen kam es zu mehreren Lawinenabgängen. Schwerpunkt war hier Tirol. Im Bezirk Innsbruck-Land wurde ein Eiskletterer von einer Lawine erfasst und getötet, es kam außerdem zu zahlreichen Straßensperrungen wegen Lawinenabgängen oder -sprengungen.

 

Weiterführende Nachrichtenquellen:

  • Dörfer in der Senke laufen voll Link
  • Überflutungen auch in Schernfeld Link
  • Drei Tage gegen das Hochwasser Link
  • Schmelzwasser bedroht Therme Link
  • Schmelzwasser überflutet Straßen Link
  • Lawinen - Ein Toter in Tirol Link

Bilder-Hinweis:

(1) und (2) von fxp: Rechte
(3) von Strange Ones: Rechte