Frankreich: Neues Orkantief?

06.02.2009 erstellt von Friedrich Föst

Das verheerende Orkantief KLAUS ist noch nicht lange verschwunden, da droht im Westen neues Unheil...

Unseren Nachbarn im Westen ist Orkantief KLAUS noch in lebhaft schlechter Erinnerung: Es sorgte für Millionenschäden und kostete auch Menschenleben. Nun zeigen die Wettermodelle zu Beginn der neuen Woche neues Unheil von Westen auf die französische Atlantikküste zurollen...

In der Nacht zum Montag (Abb. 1) zieht ein noch recht unscheinbares Tief auf dem Ostatlantik Richtung französische Westküste. Doch bereits jetzt gibt es am Boden rund 40 Kn Mittelwind (Abb. 2), das sind schon 80 km/h und somit Windstärke 8 bis 9, in Böen sind also bereits jetzt schon schwere Sturmböen oder orkanartige Böen möglich. Am Montag Vormittag (Abb. 3) trifft der Sturm dann auf die französische Atlantikküste oder, wie man es in Amerika sagen würde, er macht seinen "landfall". Sein Kern weist nunmehr einen Druck von lediglich 984 hPa auf, und in seinem Südwestquadranten werden Mittelwinde um 45 kn (etwa 90 km/h) gemessen (Abb. 4). In Böen sind durchaus weit über 120 km/h möglich, so dass sich der Sturm zu einem Orkan der fettesten Sorte zusammenbraut. 

Im Laufe des Montags bzw. in der Nacht zum Dienstag (Abb. 5) erreicht der Orkan seinen Höhepunkt. Im Zentrum werden nunmehr nur 982 hPa gemessen, es ist aber anzunehmen, dass dieser mitunter 980 hPa sogar noch unterschreitet. Die dichte Drängung der Isobaren lässt schon schlimmes erahnen, die Windvorhersage (Abb. 6) zeigt es auch: Hohe Windgeschwindigkeiten im Bereich von 30 bis 40 kn im Mittel, in Böen kann man von Orkanstärke jenseits der 120 km/h ausgehen! Am Dienstag soll sich der Sturm abschwächen und nach Deutschland abziehen (Abb. 7 und 8). Allerdings gibt es hinsichtlich der Zugbahn und der Zuggeschwindigkeit noch große Unsicherheiten innerhalb der Wettermodelle. Das Potenzial für ein Sturmereignis ist zumindest gegeben.