Schnee geht, Frost kommt

05.01.2009 erstellt von Frank Abel

Von Nordosten folgt nach Schnee der Frost. Wie wir uns und unser Auto vorbereiten sollten.

Viele werden heute wohl zu spät oder gar nicht zur Arbeit gekommen sein. In weiten Teilen der Nordhälfte Deutschlands hat es in der Nacht zum Montag kräftig geschneit. Die Schneemengen sorgen besonders in Nordrhein-Westfalen zur jetzigen Zeit (am Morgen des 05.01.09) noch für massive Behinderungen im Berufsverkehr.

So fallen derzeit viele Pendler-Verbindungen bei der Bahn aus, wie man zum Beispiel nachvollziehen kann, wenn man bei der Verspätungs-Auskunft der Bahn "Düsseldorf Hbf" eingibt. Hier fallen wichtige Züge aus, weil sich zum Beispiel Weichen wegen der Schneemassen nicht mehr bewegen lassen.

Aber auch andernorts sieht es derzeit kompliziert aus. Schaut man sich die Staulage auf den Autobahnen an, so wird häufig der Schwerlastverkehr gebeten, die Rastplätze anzufahren, "gefährliche Fahrbahnverhältnisse" ist hier das Schlagwort.

Woher kommt der ganze Schnee?
Grundsätzlicher Antrieb stammt aus dem Heranrücken der Luft polaren Ursprungs aus dem Nordosten. Dabei hat sich ein so genannter Kurzwellentrog gebildet (Abb. 1). Das ist eine Störung in der Höhenströmung der Atmosphäre. Auf der Vorderseite eines Kurzwellentroges kommt es zu Hebungsprozessen, die Luft wird also nach oben befördert.

In unserem Fall haben sich an der Grenze zu der kälteren Luft direkt an der Kaltfront zwei Wellentiefs gebildet (Abb. 2). Die für den Schnee benötigte Feuchtigkeit wird mit nordwestlicher Strömung von der Nordsee geliefert (Abb. 3). Über dem kälteren Land wird aus Regen dann Schnee, und besonders im Bereich der oben genannten Wellentiefs, die auf den Namen Akai I und Akai II getauft wurden (Abb. 4), fiel in einem breiten Streifen von Nordrhein-Westfalen über Sachsen-Anhalt und Thüringen bis nach Berlin, Brandenburg und Sachsen der kräftigste Schnee (Abb. 5 und 6).

Teils sehr strenger Frost
Was nun folgt, ist wie gestern schon angedeutet, nichts außer Kälte. Am kältesten wird es wohl in der Mitte und im Osten Deutschlands, wo die Temperaturen verbreitet unter -15°C fallen. Über Schneeflächen bei klarem Himmel in Muldenlagen sind damit auch Werte unter -21°C möglich, wie in Abb. 7 angedeutet.

In Erinnerung an den Januar 2006, als im Osten Deutschlands ähnliche Temperaturen herrschten, ist dabei mit Problemen insbesondere im Straßenverkehr zu rechnen. Autos blieben während der Fahrt regelrecht stehen, der ADAC und die Tankstellen waren überlastet.

Wie schütze ich Auto und Haus vor Frost?
Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass der Frostschutz im Kühler des Autos ausreichend ist. Dies geschieht am einfachsten durch eine Fahrt zur nächstgelegenen Tankstelle. Dort wird mit einem Messgerät der aktuelle Frostschutz überprüft und kann gegebenenfalls aufgefrischt werden.

Problematisch wird es auch bei Dichtungen aus Gummi. Bei strengem Frost ist es möglich, dass diese an der Scheibe des Autos oder auch am Fensterrahmen des Hauses kleben bleiben und beim Öffnen reißen. Hier kann man mit Glycerin Abhilfe schaffen. Die klare Flüssigkeit kann für einen erschwinglichen Preis beim Baumarkt erworben werden. So schützt man sich vor bösen Überraschungen und kann den in der Sonne glitzernden Schnee auch genießen.