Kurz, aber kräftig wird der Hitzevorstoß der kommenden zwei Tage. Wovor man sich in Acht nehmen sollte
Die Temperaturen steigen kräftig in den kommenden Stunden und Tagen. Schon heute wird im Westen und Süden die 30-Grad-Marke häufig überschritten werden. Noch heißer wird es Mittwoch und teilweise noch am Donnerstag, bevor diese dann von Westen durch Gewitter beendet wird. Worauf muss man bei großer Hitze achten, und drohen schon wieder Unwetter?
Kurze, aber kräftige Hitzewelle
Hoch Thomas ist der "Schuldige", wenn es darum geht, dass die Schulkinder in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland echtes Ferienwetter geboten bekommen. Bis auf ein paar Wolkenfelder in der Nordhälfte Deutschlands und einzelnen Wärmegewittern an den Alpen vertreibt Thomas die Wolken und lässt die Sonne scheinen.
Dabei ziehen von Südwesten her die Temperaturen immer mehr auf freibad-taugliche Werte an: im Westen und Süden Deutschlands wird heute schon häufig die 30-Grad-Marke überschritten werden. Genaue Höchsttemperaturen für Ihren Ort erfahren Sie dabei im Ortewetter. Hier erkennt man auch gleich: am Mittwoch wird es noch heißer, Spitzenwerte bis 34°C sind zu erwarten (Abb. 1). Dabei werden wir ein echtes Temperatur-Wechselbad erleben. Beispiel: Liegt die Höchsttemperatur für Münster am Mittwoch noch bei heißen 34°C, so wird es am Donnerstag rund 10°C kälter und auch deutlich nasser werden. Was passiert also?
Tief bringt die Hitze
Der Grund für die kurze Hitzewelle befindet sich auf dem Atlantik. Zwischen Island und Schottland befindet sich ein kräftiges Tief, angefüllt mit kalter Luft bis in die Höhe. Diese Kaltluft stößt nun weiter südwärts voran und bewegt sich gleichzeitig leicht ostwärts. Wie in Abb. 2 zu sehen bedeutet das für uns in Deutschland, dass wir auf seiner Vorderseite in eine immer kräftiger werdende südwestliche Strömung gelangen, wobei die Luft aus dem westlichen Mittelmeer und Nordafrika zu uns gelangt.
Damit ist auch klar, woher die Hitze kommt, denn Hoch und Tief arbeiten hier Hand in Hand: Während das Tief uns mit sehr warmer (Abb. 3) und immer feuchter werdender Luft versorgt, heizt die Sonne im Bereich des Hochs noch zusätzlich ein. Sie ist momentan ja besonders kräftig, da wir uns in der Nähe des Sonnenhöchststands befinden.
Aufkommende Schwüle
Wie oben aber schon angedeutet, steigt von Westen her gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit (Abb. 4). Am Rhein wird schon morgen Abend jede Bewegung schweißtreibend sein. Denn die herangeführte Luft bringt mit dem nahenden Tief immer mehr Feuchtigkeit. Es wird morgen also am Rhein schon schwül-heiß, bevor an einer so genannten Konvergenzlinie (Abb. 5) die ersten Schauer und Gewitter entstehen können.
Verhalten bei Hitze
Durch die große Hitze am Mittwoch im Westen und Donnerstag im Osten Deutschlands sollte man sich und seine Gesundheit dabei schonen, denn 34°C sind bei hoher Luftfeuchtigkeit eine hohe Belastung. Dabei sollten Sie auf Folgendes achten:
- 5 Liter Wasser oder Fruchtschorlen am Tag trinken (auch ohne Durst)
- Gesüßte Getränke, Kaffee und Alkohol mindern oder meiden
- Fettreiches Essen durch Obst und Gemüse ersetzen
- Nachts Wohnung lüften, tagsüber verschlossen halten
- Luftige Kleidung anziehen
- Kinder und ältere Menschen unbedingt vor direkter Sonne fernhalten
- keine übermäßige körperliche Anstrengung
Unwettergefahr?
Die Gewittergefahr steigt kontinuierlich an. Heute dürften nur örtlich Gefahren lauern, dann insbesondere im Südschwarzwald oder in den Alpen, wobei es stellenweise zu Starkregen kommen kann. Morgen ist es immerhin möglich, dass sich organisierte Gewitter bilden, die ebenso wie heute nur langsam weiter ziehen. Damit muss örtlich vor allem mit großen Regenmengen gerechnet werden, wobei auch stellenweise Überflutungen möglich werden. Am Mittwoch begrenzt sich diese Gefahr immer noch auf den Westen und Süden, erneut auf den Schwarzwald und den Alpenraum, am Donnerstag aber auch weiter östlich und nördlich (Abb. 6), während die Kaltluft die Hitze allmählich nach Osten abdrängt (Abb. 7).