Winterrückblick 2019/20

Der Winter geht als zweitwärmster seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Statistik ein. Im Nordosten war es sogar der Wärmste.

Was schon zu vermuten war ist nun offiziell, der Winter 2019/20 reiht sich mit einer Mitteltemperatur von 4,2 Grad als zweitwärmster in die Wetterstatistik ein, nur im Winter 2006/2007 war es noch milder.

 

Zweitwärmster Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Nachdem die Monate Dezember und Januar bereits zu mild ausgefallen sind, und auch der Februar so gut wie keinen Winter brachte, war es keine Überraschung, dass der Winter 2019/20 zu mild ausgefallen ist, und zwar deutlich. So deutlich, dass er sich mit einer Mitteltemperatur von 4,2 Grad als zweitwärmster in die Wetterstatistik einreiht. Diese Statistik wird seit 1881 geführt, denn ab da wurden in Deutschland regelmäßig Wetteraufzeichnungen gemacht. Platz 1 der mildesten Winter hält weiterhin 2006/07, damals lag die Mitteltemperatur noch höher, bei 4,4 Grad.

 

Top 5 der wärmsten Winter in Deutschland

2006/07 mit 4,4 Grad

2019/20 mit 4,2 Grad

1974/75 mit 3,6 Grad

1989/90 mit 3,6 Grad

2015/16 mit 3,6 Grad

 

Im Norden und Osten sogar wärmster Winter

Zwischen Ostsee und Erzgebirge war der Winter 2019/20 sogar der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, hier betrug die Mitteltemperatur teilweise über 5 Grad, in Rostock beispielsweise 5,6 Grad (das Klimamittel beträgt hier 1,0 Grad). In Schleswig-Holstein und Bremen war der Winter genauso warm wie der 2006/07 und teilen sich nun den ersten Platz. Am wärmsten wurde es am 16. Februar, an unserer Wetterstation Mühlacker (Baden-Württemberg im Enskreis) wurden frühlingshafte 22,0 Grad gemessen. Aber auch in den restlichen Regionen gab es verbreitet um 15 Grad, auch einige Temperaturrekorde für Februar wurden geknackt. Beachtlich ist auch, dass es in diesen Regionen nur mit ganz wenigen Ausnahmen keinen Eistag gab, also Tage mit Dauerfrost unter 0 Grad. Auch die Anzahl der Tage mit Nachtfrost ist unterdurchschnittlich, in Berli warnen es gerade einmal 19 Tage (Wetterstation Berlin-Dahlem), auf Sylt, Helgoland und der Greifwalder Oi gab es sogar im gesamten Winter keinen Nachtfrost!

 

Winter zu nass, aber nur wenig Schnee

Auch wenn die ersten Monate des Winters zu trocken waren, konnte in Sachen Niederschlag im Februar deutlich aufgeholt werden. Gemittelt wurden knapp 225 l/m² registiert, davon fielen alleine im Februar 125 l/m², damit wurde das Niederschlagssoll eines Winters um über 20 Prozent übertroffen. Doch der Niederschlag fiel meist als Regen, Schnee war selbst in den Bergen Mangelware, auch wenn es am 27. Februar im Westen und Süden zu Neuschnee kam. Im Norden und Osten gab es an vielen Orten nicht einmal eine geschlossene Schneedecke.

Am nassesten war es im Schwarzwald, an unserer Wetterstation Krunkelbachhütte wurden vom 1. Dezember bis zum 29.2.2020 1030 l/m² Niederschlag registriert und ist damit deutlicher Spitzenreiter in Deutschland. Am wenigsten Regen gab es an der Station Grünow, in der brandenburgischen Uckermark, mit 84 l/m².

 

Zugspitze sonnigster Ort im Winter

In Sachen Sonnenschein konnte ein klares Süd-Nord-Gefälle beobachtet werden, Bayern war das sonnigste Bundesland, ganz vorne die Zugspitze mit 405 Sonnenstunden (bis 28.2.), gefolgt vom Wallberg und Hohenpeißenberg mit jeweils 370 Stunden Sonne. Am trübsten blieb es ganz im Norden, in Schleswig-Holstein, oder auch in den Mittelgebirgen. An der Wetterstation Tarp (zwischen Flensburg und Schleswig) gab es nur knapp 100 Stunden Sonne. Noch weniger Sonne gab es in Sebnitz im Osterzgebirge in Sachsen mit nur 82 Sonnenstunden.