Leoniden und das Mondlicht

Die Leoniden sind ein Meteorstrom, die jedes Jahr um den 18. November herum die Bahn der Erde kreuzen.

Die Meteoroiden gehören zum Kometen 55P/Tempel-Tuttle. Bei den Sternschnuppen handelt es sich um Auflösungsprodukte des Kometen. Für den Beobachter scheint der Ursprung dieser Sternschnuppen im Sternbild Löwe (lat. Leo) zu liegen, von dem sich der Name ableitet.

Der Aktivitätszeitraum der Leoniden erstreckt sich in der Regel über den Zeitraum vom 13. bis zum 21. November. In diesem Jahr wird eine bescheidene Leoniden-Passage erwartet, dabei geht man derzeit zum Maximum in der Nacht vom 17. auf den 18.11. als auch in der Nacht vom 18. auf den 19.11.2019 von einer ZHR von etwa 15 aus. Die ZHR gibt die Anzahl der Meteore pro Stunde an, die ein Beobachter bei absolut klarem und dunklem Himmel sehen kann, wenn der Radiant senkrecht über dem Beobachter stehen würde. ZHR steht für Zenithal Hourly Rate, zenitale stündliche Rate. Die Sternschnuppen sind mit einer geozentrischen Geschwindigkeit von 50 bis etwa 70 km/s außerordentlich schnell, wenn sie in die Erdatmosphäre eindringen, wodurch man nur ein kurzes Aufleuchten sehen kann.

Apropos sehen; die beste Zeit zum Sternschnuppen-Gucken ist kurz vor Beginn der Morgendämmerung gegeben, allerdings werden von den Wettermodellen eher suboptimale Beobachtungsbedingungen angedeutet, da in feuchter Luft viele Wolken zu erwarten sind. So halten sich wohl besonders über dem Westen und Nordwesten zumeist dichte Wolkenfelder, während im Osten und Süden Deutschlands immerhin gebietsweise ein kurzes Beobachtungsfenster möglich sein sollte. Neben der Bewölkung macht sich in diesem Jahr auch der abnehmende Mond als Störfaktor bemerkbar. Am 12. November hatten wir Vollmond, zum 19. November wird abnehmender Halbmond erwartet, der sich noch als zu hell erweisen könnte. Denn auch bei Halbmond erscheint uns der Mond sehr hell, was auf den Kontrast zum dunkleren Sternhimmel und die Adaptation des Auges zurückzuführen ist.

Im Maximum erreicht die ZHR der Leoniden üblicherweise Werte von 10 bis 25. Wenn die Erde besonders dichte Staubwolken passiert, was nur etwa alle 30 bis 50 Jahre der Fall ist, sind ZHR von 1000 bis zu 100000 möglich. Ein solches Leoniden-Spektakel war zuletzt im Jahr 1966 zu bestaunen. Nach jüngsten Berechnungen werden ZHR von mehr als 1000 erst wieder im Jahr 2094 erreicht. Bis einschließlich 2021 wird eine Aktivität in der (für unsere Zeit) normalen Größenordnung von 10 bis 25 Sternschnuppen pro Stunde erwartet.