Nasser Wochenstart durch Vb-Tief

Tief HANS könnte am Montag und Dienstag im Südosten und vor allem Osten Deutschlands für viel Regen sorgen.

Es ist Anfang September und wir sind im Frühherbst angekommen. Das Wochenende zeigt sich eher durchwachsen bei vergleichsweise kühlen Temperaturen. Doch trotz der Schauer ist Trockenheit für viele Regionen in Deutschland weiterhin ein Thema. Das wird sich sehr wahrscheinlich zu Beginn der neuen Woche ändern - ein Vb-Tief zieht auf.

 

Vb-Wetterlage bringt im Osten ergiebige Niederschläge

Vb-Wetterlagen sind selten, aber wenn sie sich einstellen, ergeben sich oft extreme Niederschläge. Vor allem nach dem Elbehochwasser 2002 ist genau so eine Wetterlage auch außerhalb der Meteorologie bekannt geworden. Nun kündigt sich so ein Tief zum Wochenstart an. Vorab, ein Hochwasser kündigt sich aus jetziger Sicht nicht an, doch für den Osten und Südosten sind ab Sonntag Nachmittag bis einschließlich Dienstag langanhaltende und teils auch recht ergiebige Regenfälle möglich. Besonders für die östlichen Regionen wird es ein Segen sein und die Trockenheit, die seit Monaten anhält und auch bis in tiefe Bodenschicht zu spüren ist, zumindest vorübergehend beendet bzw. abgemildert werden.

 

Wieviel Regen wird erwartet?

Bei der Vb-Zugbahn bildet sich ein Tief im Mittelmeerraum, oft im Golf von Genua. Die weitere Zugbahn führt auf der Alpensüdseite weiter nach Osten, um dann östlich der Alpen nach Nordosten einzudrehen. Dabei kann über dem noch sehr warmen Mittelmeer unheimlich viel Feuchtigkeit aufgenommen werden. Diese feucht-warme Luft schiebt sich auf die kältere, die nördlich des Tiefdruckzentrums herangeführt worden ist. Bei diesem Hebungs- und Abkühlungsprozess entsteht ein kräftiges, umfangreiches Niederschlagsgebiet. In den Hochlagen der Alpen hat dieser Prozess am gestrigen Freitag für die ersten Schneefälle gesorgt.

Die zu erwartenden Niederschlagsmengen hängen natürlich stark von der exakten Zugbahn des Tiefs ab und aus heutiger Sicht bestehen da die größten Unsicherheiten. Im Groben wird der zeitliche Ablauf etwa so aussehen: Ab Sonntag Vormittag setzen die starken Regenfälle, in den Alpen ab ca. 1800 bis 2000 Meter auch Schneefälle, ein, die sich auf weite Teile Bayern und in der Nacht zum Montag auch auf Sachsen und Thüringen aus. Bis Montag Vormittag wird das Regengebiet den Großraum Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und später auch Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Dabei sind in diesen Regionen recht verbreitet 10 bis 30, lokal auch 40 bis 50 L/m² möglich. An den Alpen sowie im Stau von Bayerischer Wald, Fichtelgebirge und Erzgebirge sind durchaus auch 60 bis 70 L/m² denkbar.