Rückblick: Der Mai 2019

Erstmals seit 13 Monaten fiel ein Monat mal wieder zu kühl aus. Regional war es auch zu nass. Wir ziehen Bilanz.

Im Mai 2019 gab es oft Wetterlagen mit Tiefdruckgebieten aus Nordwest bis Nord, die immer wieder kühle Luftmassen nach Deutschland brachten. So zeigte sich vor allem die erste Monatshälfte recht kühl mit Frost. Nach 13 in Folge zu warmen Monaten fiel der Mai 2019 in der Gesamtbilanz zu kühl aus. In Sachen Niederschlag konnte der Monat ein bisschen aufholen, denn regional fiel mehr Regen als normalerweise.

 

Der Mai 2019 fiel rund 1 Grad zu kühl aus

Ziemlich facettenreich zeigte sich der Mai 2019: Der Montag ging unterkühlt los, immer wieder stellten sich Nord- bis Nordwestwetterlagen ein, die Polarluft mit nach Deutschland brachten. An dem Wochenende 4./5. Mai schneite es mit Tief WERNER teilweise bis auf 300 oder 400 Meter runter. In den höheren Berglagen gab es reichlich Neuschnee, die Zugspitze vermeldetet einen neuen Schneehöhenrekord für Mai, zudem liegt mit 640 cm Schneehöhe so viel Schnee wie seit Februar 1981. Dazu gab es in der ersten Monatshälfte häufig unterkühlte Temperaturen und in den Nächten Frost, in Hamburg gab es beispielsweise 11 Bodenfrosttage, in Berlin 8. Aber auch sommerliche Temperaturen konnte der Monat für sich verbuchen, in der zweiten Hälfte stiegen die Temperaturen an und erreichten am 19. Mai in Lingen mit 27,6 Grad den bisher höchsten Monatswert (am 26. April 2019 war es schon wärmer, da gab es in Luckow-Rieth bereits 28,9 Grad). Hitzetage, also Höchstwerte von über 30,0 Grad, gab es bisher noch nicht. Somit wird der Mai am Ende mit einem Defizit von 1,2 Grad in die Wetterhistorie eingehen. Wobei der Norden und Nordosten nur leicht zu kühl sind, der Westen und vor allem der Südosten mit teilweise über 2 Grad deutlich kühler ausfielen.

 

Etwas zu nass, aber große regionale Unterschiede

Aufsummiert kommt man in Sachen Niederschlag auf ein leichtes Plus in der Bilanz, mit rund 80 L/m² sind das gut 16 Prozent mehr als im Klimamittel. Doch auch da muss man im Detail gucken, denn den meisten Regen gab es am Alpenrand in den letzten Tagen. Mit knapp 450 L/m² war die Zugspitze der mit Abstand nasseste Ort in Mai, gefolgt von Balderschwang (Allgäu) mit 395 L/m² und Mummelsee (Schwarzwald) mit ebenfalls 395 L/m². Deutlich trockener, und auch mit einem deutlichen Defizit gehen die Regionen im Emsland, Münsterland, Börde sowie Prignitz und Ruppiner Land aus dem Mai, an der Station Walsleben sind im gesamten Monat nur 10 L/m² gefallen, in Lingen waren es auch nur 11.

 

An den Küsten am sonnigsten

Durch den häufigen Tiefdruckeinfluss blieb das Sonnensoll leicht unter dem langjährigen Klimamittel. Zwar kommen heute und auch morgen noch ein paar Stunden dazu, doch die Sonnenscheinbilanz liegt knapp 10 Prozent darunter. Vor allem an den Küsten von Nord- und Ostsee sowie im Saarland konnte man sich über die meiste Sonne freuen.