Halbzeitbilanz: der März bisher

Teils deutlich zu warm, in einigen Regionen bereits zu nass. Dabei insgesamt zu wenig Sonnenschein und viel Wind.

Nach einem Frühstart des Frühlings im Februar mit zwei markanten Schönwetterphasen geht der März bisher einen komplett anderen Weg. Während der Vormonat im Zeichen hohen Luftdrucks stand, überwiegt nun seit rund zwei Wochen tiefer Luftdruck und demnach wechselhaftes, zeitweise nasses, oft graues und windiges Wetter.

Der März zeigt sich aktuell im Durchschnitt 2,5 bis 3,0 Grad zu warm. In puncto Niederschlag sind im landesweiten Schnitt bisher rund 56 Liter Regen und somit gut 98 Prozent der sonst üblichen Monatsmenge gefallen. Als Niederschlagsschwerpunkte kristallisieren sich (wenig verwunderlich) die Mittelgebirge, aber auch Ostfriesland und Schleswig-Holstein heraus. Da in den kommenden Stunden und zu Beginn der neuen Woche weitere Niederschläge folgen, kann man schon jetzt von einem zu nassen März ausgehen, auch wenn wir im Laufe der kommenden Woche unter Hochdruckeinfluss mit trockenem Wetter rechnen. Durch die feuchte und somit wolkenreiche Luft konnte bisher nur etwa ein Viertel der sonst üblichen Sonnenscheindauer verbucht werden.

Es kam, wie es kommen musste

Nach langer Abwesenheit haben wir es in diesem Monat hauptsächlich mit einer klassischen West-Wetterlage (oder "Westlage") zu tun. Bei dieser Wetterlage dominiert über mehrere Tage (inzwischen fast zwei Wochen) eine kräftige, von West nach Ost gerichtete Strömung, die sowohl in den bodennahen Luftschichten als auch in den höheren Bereichen der Troposphäre gut ausgeprägt ist. Wiederholt ziehen Tiefs vom Atlantik her nach Nordost-, Mittel- und Osteuropa und zwangsläufig bleibt die Zufuhr von feuchter Meeresluft bestehen. Wetterberuhigung in Form von Zwischenhocheinfluss ist meist nur von kurzer Dauer. Typisch für die Westlage ist eine unbeständige Witterung mit durchziehenden Tiefs, die sich im Winterhalbjahr nicht selten zu Sturmtiefs verstärken.

Durch die Positionierung der Höhenströmung und der resultierenden Zugbahn der eingebetteten Tiefs, weht bei Westlagen im Winterhalbjahr sowie allgemein im Frühjahr in der Summe gemäßigte, oft milde Luft heran. Auf der Vorderseite der einzelnen Tiefs erreicht Warmluft den Vorhersageraum, ehe auf der Rückseite der Tiefs ein Schwall Polarluft folgt. Anderseits führen wiederkehrende Westlagen im Juni, Juli und August nicht selten zu einem kühlen sowie verregneten Sommer.