Jahresrückblick 2018

Das Jahr 2018 hatte in Sachen Wetter und Extreme einiges zu bieten. Ein Wetterjahr mit vielen Rekorden.

Mit 10,4 Grad geht das Wetterjahr 2018 in die Wetterchroniken ein und wird damit das wärmste seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Auch in Sachen Niederschlag gab es traurige Rekorde, der Zeitraum April bis August war der trockenste seit Wetteraufzeichnungsbeginn. Auch in Sachen Sonnenschein stellt das Jahr 2018 einen neuen Rekord auf, mit 2020 Sonnenstunden ist es das sonnigste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn.

Winter 2017/18 zu mild und zu nass, Februar und März winterlich

Das Jahr begann mit einem sehr milden und nassen Januar, teilweise wurden neue Temperaturrekorde aufgestellt, in Rheinfelden stieg die Temperatur am 3. Januar auf 16,2 Grad. Zudem kam es durch Tauwetter und kräftigen Regengüssen im Westen und Südwesten zu Hochwasser. Ein weiteres meteorologisches Highlight zu Jahresbeginn war der Orkan FRIEDERIKE am 18. Januar, mit Spitzenböen bis 203 km/h auf dem Brocken war er einer der stärksten Orkane seit KYRILL 2007. Im Februar wurde es dann doch noch winterlich, vor allem durch Ostsee-Schneeschauer fielen in den Regionen im Norden und Nordosten teilweise über 30 Zentimeter Schnee, durch kräftigen Wind kam es zu lokal zu großen Schneeverwehungen von über einem Meter. Mit einer Abweichung von knapp über 2 Grad fiel der Februar zu kalt aus. Auch im März gab es noch einer kurzen frühlingshaften Phasen einen erneuten Kaltlufteinbruch, Ostern 2018 lag in vielen Regionen Deutschlands Schnee.

Ab April quasi Sommer in Deutschland

Nach einem kalten Osterfest kam der Sommer Anfang April recht schnell, bereits am ersten Aprilwochenende gab es die ersten Sommertage. Der Monat April, aber auch der Mai 2018 gingen dann sogar als die wärmsten in die Statistik ein. Immer wiederkehrende blockierende Hochdruckwetterlagen sorgten bis weit in den September hinein für extrem trockenes und überdurchschnittlich warmes bzw. heißes Wetter. Ende Juli und Anfang August gab es dann auch noch eine länger andauernde Hitzewelle. Zwar wurde mit den 39,5 Grad am 31. Juli 2018 in Bernburg/Saale kein neuer Temperaturrekord aufgestellt, doch die Anzahl der Sommertage in diesem Jahr war besonders hoch und hat alle bisherigen Rekorde quasi pulverisiert. Als Beispiel Bremen, bisheriger Rekord bei der Anzahl der Sommertage war das Jahr 1947 mit 64 Sommertage, das Jahr 2018 brachte 78! Sommertage. Für Potsdam gilt: bisheriger Rekord 71 Sommertage ebenfalls 1947, in diesem Jahr sind es 96! Sommertage.

Negativrekord in Sachen Niederschlag

Einen traurigen Rekord kann das Wetterjahr 2018 verbuchen, es war in den meisten Regionen viel zu trocken, in einigen Regionen sogar extrem und hat zur Dürre geführt. Alle Monate von Februar bis November waren zu trocken, nur der Januar und der Dezember konnten den Negativrekord etwas abfedern. Im Deutschlandmittel fielen nur rund 590 l/m², das sind 75 Prozent des sonst üblichen Jahresniederschlags. Allerdings gibt es da große regionale Unterschiede, denn vor allem vom östlichen Niedersachsen über Sachsen-Anhalt, Thüringer Becken bis nach Brandenburg fiel lokal weniger als die Hälfte des klimatologischen Jahresniederschlags und war damit trockener als das Jahr 2003. Viele Flüsse und Talsperren litten bzw. leiden noch immer unter dem Niedrigwasser, erst der Dezember brachte etwas Entspannung.

Highlights aus dem MeteoGroup Messnetz

Die MeteoGroup betreibt in Kooperation mit verschiedenen Partnern ein eigenes Stationsmessnetz mit insgesamt rund 900 Wetterstationen in Europa, in Deutschland haben wir mit knapp 520 das dichteste Netz an privaten Wetterstationen in Europa.

Hier ein paar Highlights aus dem Messnetz:

Jahresniederschlag

Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) nur 280 l/m²

Demker (Sachsen-Anhalt) nur 288 l/m²

Berge/Havelland (Brandenburg) nur 308 l/m² 

Klitschen bei Torgau (Sachsen) nur 320 l/m²

Zum Vergleich, der Feldberg im Schwarzwald hat einen Jahresniederschlag 2018 von 1728 l/m² und ist damit einer der nassesten Orte in Deutschland.


Höchste Temperatur

Bernburg-Stenzfeld mit 39,5 Grad am 31. Juli 2018

Bitterfeld-Wolfen mit 39,1 Grad ebenfalls am 31. Juli 2018

Kitzingen mit 39,0 Grad ebenfalls am 31. Juli 2018

Berlin-Eiskeller mit 38,5 Grad am 08. August 2018

Im Vergleich dazu die niedrigste Temperatur unseres Messnetztes -40,3 Grad an der Wetterstation Funtensee in der Nacht zum 28. Februar 2018.