Verhältnismäßig kalt und mancherorts Schnee

Wird es nun winterlich in Deutschland? Kommen Schneemassen auf uns zu? Nistet sich der Frost ein? Fragen über Fragen, wir liefern Antworten.

Es kribbelt in den Fingern, manche reiben sich schon die Hände, doch steht uns wirklich eine winterliche Woche bevor? Wir sehen uns den Wetterablauf der kommenden Tage etwas genauer an.

Im Flächenmittel werden die Temperaturen im Verlauf der ersten Wochenhälfte weiter nach unten gedrückt. Dabei setzt sich im Prinzip nur ein Trend fort, der am Freitag, den 16. November seinen Lauf nahm. Nun ist es eben so, wie es ist. Der November ist ein Übergangsmonat und bietet somit eine breite Palette von Wetterzuständen inklusive großer Temperatursprünge. Ein erster frühwinterlicher Gruß oder eben eine frühwinterliche Phase ist in der zweiten Novemberhälfte keine Überraschung und auch kein Novum, sondern konnte schon von den Eltern unserer Eltern sowie deren Vorfahren erlebt werden.

Wetter zum Wochenbeginn

Doch nun zum Wetter: Durch die östliche bis nordöstliche Strömung gelangen am Montag am Rande eines blockierenden Hochs mit Schwerpunkt über Skandinavien kalte Luftmassen nach Deutschland. Zudem sorgt eine schwache Tiefdruckstörung von Osten her für zeitweise dichtere Wolkenfelder, die stellenweise geringe Niederschläge bringen, welche vor allem an den Küsten sowie in den Mittelgebirgen mit messbaren Mengen einhergehen. Die Schneefallgrenze liegt tagsüber in der Regel zwischen 200 bis 400 m und falls Niederschläge auftreten, so ist in tieferen Lagen eher Regen oder Schneeregen als Schnee zu erwarten. Nennenswerten Neuschnee kann es im Stau der zentralen und östlichen Mittelgebirge geben sowie im Süden Bayerns, doch mehr als 1 bis 5 Zentimeter werden von den Modellen nicht angeboten. Die Höchstwerte liegen meist zwischen 1 und 5 Grad, im Norden und Westen sind bis 7 Grad möglich. In Lagen oberhalb von 500 m bleibt es frostig.

Am Dienstag zieht die Tiefdruckstörung bzw. das Höhentief aus dem Süden Deutschlands weiter nach Frankreich und in der Folge dreht die Strömung von Ost etwas mehr auf Südost. Die Feuchtezufuhr in Form von vielen Wolken bleibt bestehen und Niederschläge werden vor allem in einem Streifen angedeutet, der sich vom Fichtel- und Erzgebirge über die Mitte bis in den Nordwesten Deutschlands erstreckt. Ob der Schnee unterhalb von 250-300 m liegen bleibt ist noch nicht gewiss, in den Mittelgebirgen sind jedoch rund 1 bis 5 cm Neuschnee möglich. Die Höchstwerte von -1 Grad in den höheren Lagen von Bad Berleburg und +7 Grad in Karlsruhe fühlen sich durch den lebhaften Ostwind deutlich kälter an. Allgemein ist am Montag und Dienstag und teils auch noch am Mittwoch ein unangenehmer, lebhafter und zeitweise stark böiger Ost- bis Nordostwind zu erwarten.

Ein kleiner winterlicher Höhepunkt?

In der Nacht zum Mittwoch bleibt eine südöstliche Strömung bestehen, mit welcher die feuchte Luft etwas weiter nach Norden vordringen dürfte. Dabei sind sich die Modelle (Stand Sonntagvormittag) noch nicht einig, ob etwaige Niederschläge in Form von Regen oder Schnee fallen und mit welchen Intensitäten zu rechnen ist. Es bleibt demnach spannend. Derzeit geht man vor allem im Bereich von Sachsen und Brandenburg über Thüringen und Sachsen-Anhalt bis nach Niedersachsen und in Teilen von Nordhessen und Ostwestfalen vorübergehend von leichtem Schneefall bis in tiefe Lagen aus.

Neuerliche Wetterberuhigung ab Mittwoch 

Am Mittwoch zieht der Kaltluftkörper, ergo das Höhentief westwärts ab und zeitgleich soll sich über Mitteleuropa von Osten her wieder schwacher Hochdruckeinfluss durchsetzen. Nennenswerte Niederschläge sind dann allenfalls noch im Mittelgebirgsraum denkbar. Neben vielen Wolken wird sich auch die Sonne mal wieder blicken lassen und das bei eher verhaltenen Temperaturen. Am kältesten wird es mit 0 bis 3 Grad in der Nordosthälfte, im Südwesten sind durchaus 2 bis 7 Grad möglich. Am Donnerstag geht es ähnlich weiter. Der Tag geht je nach Region mit bewölktem Himmel, zähem Nebel, etwas Sonne oder längeren heitern Abschnitten einher. Am bestehenden Temperaturgefälle von Südwest nach Nordost ändert sich nichts.

Unsicherheiten zum Freitag

Zum Freitag soll sich ein Tiefdruckgebiet vom Ostatlantik her langsam nähern, doch ist noch völlig offen, ob es wetterwirksam sein wird. Im Bodendruckfeld deuten einige Modelle eine Drehung der Strömung auf Süd bis Südost an, wodurch sich etwas mildere Luft bemerkbar machen könnte. Die Betonung liegt auf "könnte", denn ein komplettes Ausräumen der zuvor angehäuften bodennahen Kaltluft geht erfahrungsgemäß nicht so schnell. Fazit: Richtig winterlich wird es in dieser Woche am ehesten im Bergland.