Ruhiges Wochenendwetter mit kleinen Störungen

Hoch FALK liegt genau über Deutschland. Klingt gut oder?! Doch wieso, weshalb und warum gibt es in manchen Regionen keine Trockengarantie?

Schaut man sich die aktuellen Wetterkarten an, so kann man recht schnell das Hoch FALK erspähen. Allerdings ist dieses Hoch eher schwach ausgeprägt, wie die Messungen vom frühen Samstagmorgen belegen, in Eberswalde (B) wurden um 7:00 Uhr 1017 hPa und in Meppen (Ni) 1022 hPa gemessen.

Das große Ganze betrachten.

Verlassen wir das "Bodenniveau" und sehen uns die mittleren Atmosphärenschichten etwas genauer an. Man kann eine Zone tiefen Luftdrucks knapp östlich der Oder sowie einen sogenannten Kurzwellentrog über dem Bereich von der Nordsee bis nach Niedersachsen ausmachen, welcher sich bis Sonntag weiter zur Ostsee verlagern soll. In den hohen Luftschichten nähert sich ein Tief von Dänemark langsam Schleswig-Holstein. Selbiges soll am Sonntag noch etwas weiter südwärts vorankommen. Auch über dem Südwesten Deutschlands lässt sich in der Höhe tiefer Luftdruck ausmachen.

Der Luft am Boden sind die eben aufgezählten „Störungen“ nicht völlig egal. Die eingeflossene, ausreichend feuchte Luft erwärmt sich tagsüber und wird dabei vor allem in der Mitte und im Süden sowie von der Lausitz bis zum Zittauer Gebirge labilisiert. Sie ist demnach gut geeignet für die Entwicklung mächtigerer Quellwolken, welche sich stellenweise als Schauer und Gewitter entpuppen können. Als Auslöser bietet sich vor allem das Bergland an. Wegen der nur langsamen Verlagerung der Gewitter besteht örtlich die Gefahr durch heftigen Starkregen und in Ausnahmefällen auch durch Hagel.

Dennoch, auf die ganze Fläche Deutschlands bezogen, handelt es sich bei den angesprochenen Schauern und Gewittern eher um Einzelerscheinungen, welche am späten Abend größtenteils wieder abklingen. Vielfach ist es an diesem Samstag heiter, oft sonnig und verbreitet trocken. Zwar breiteten sich am Morgen von der Nordsee her dichtere Wolken landeinwärts aus, doch wird sich am Nachmittag dann auch im Norden wieder vielerorts die Sonne durchsetzen können. Die Temperaturen liegen meist im sommerlichen Bereich, so werden 25 Grad in Göttingen bis 31 Grad am Hochrhein erwartet. Im Norden und äußersten Nordwesten werden 20 bis 24 Grad erreicht, direkt an der Nordsee durch Seewind teils nur 18 bis 20 Grad.

Schauer und Gewitter in der Südhälfte

Am Sonntag verweilen wir am Erdboden unter hohem Luftdruck. In der Höhe zieht ein Tief von Schleswig-Holstein weiter nach Niedersachsen. In dessen Umfeld ist es auch im Nordosten zeitweise etwas stärker bewölkt, doch für Niederschläge reicht es wohl nicht. Und insgesamt mischt die Sonne in der gesamten Nordhälfte gut mit. Im Schnitt werden immerhin 9 bis 13 Sonnenstunden angedeutet. Gute Aussichten für den Grillabend mit Freunden und Familie oder fürs Public Viewing. Die Höchstwerte liegen zwischen 21 Grad auf Usedom, um 25 Grad in Dresden bis 32 Grad im Rhein-Main-Gebiet. 

Die schauer- und gewitteranfällige Luft lässt sich vielmehr über der Südhälfte ausmachen, wo sich zudem von Frankreich her ein Tief nähert. Nach trockenem, oft freundlichem Beginn ist besonders südlich einer Linie Eifel – Erzgebirge neben Sonnenschein mit wolkigen Phasen und vor allem am Nachmittag mit gelegentlichen Regenschauern oder Gewittern zu rechnen, die vereinzelt mit Starkregen, Hagel und Sturmböen einhergehen können, lokal mit Unwettergefahr. Sicherlich nicht unwichtig für die Nachmittagsplanung. Ebenfalls nicht unwichtig, es wird sich wohl abermals eher um einzelne bzw. um regionale Entwicklungen handeln, gebietsweise bleibt es auch im Süden trocken. Ein regelmäßiger Blick auf die Hinweise der Kollegen der Unwetterzentrale oder aufs Radar kann dennoch nicht schaden.