Bilanz der Unwetter im Süden

Während im Norden anhaltende Trockenheit herrscht, kam es im Süden zu heftigen Starkregenfällen mit Überflutungen.

Besonders in der Nordhälfte herrscht nach wie vor extreme Trockenheit, in den vergangenen 30 Tagen hat es dort so gut wie keinen Regen gegeben - Folge Waldbrandgefahr in vielen Landesteilen sehr hoch. Gleichzeitig kam es diese Woche häufig im Süden zu kräftigen Regengüssen, lokal gab es Starkregen mit Überflutungen, vor allem Bayern war betroffen.

An den Alpen lokal über 100 Liter pro Quadratmeter

Die Niederschlagssummenkarte von dieser Woche zeigt ganz beeindruckend die Wetterzweiteilung in Deutschland. Der Norden blieb (bis auf ein bisschen Nieselregen an der Nordsee) komplett trocken, während südlich der Mittelgebirge häufig Schauer durchzogen, einige Orte sind sprichwörtlich abgesoffen. Das Tief über den Alpen brachte diese Woche vor allem vom Rheinland bis nach Franken und südlich davon kräftige Regengüsse, besonders stark hat es Bayern getroffen, in Oberfranken, aber auch direkt an den Alpen sind lokal über 100 L/m² gefallen, das meiste davon innerhalb kürzester Zeit. Aber auch im Südschwarzwald oder Landkreis Limburg-Weilburg kam es zu Gewitterschauern mit lokalem Starkregen, der zu Überflutungen geführt hat. Ebenso kam es zu Beginn der Woche zu Hagelansammlungen, am Donnerstag wurde in Rheinland-Pfalz eine Trichterwolke gesichtigt, es besteht Tornadoverdacht, bestätigt wurde es aber noch nicht.

Trockenheit 2018 im Nordosten extremer als 2003

Ganz anders dagegen sieht es im Norden Deutschlands aus. Bereits seit Wochen prägen Hochdruckgebiete das Wetter und sorgen in Kombination mit sommerlicher Wäre für extreme Trockenheit. So gut wie gar kein Regen gab es im Juni und bisher im Juli in Sachsen-Anhalt, vor allem rund um Magdeburg, aber auch in Brandenburg. Bereits seit Mai hat es in diesen Regionen kaum bis gar nicht geregnet, die Böden sind ausgedörrt, die Vegetation trocken. Die Trockenheit in diesem Sommer übertrifft selbst den Jahrhundertsommer 2003, denn auch für die nächsten Tage bzw. Wochen wird keine signifikante Änderung der Wetterlage erwartet. Die Folgen der Trockenheit sind beachtlich, die Waldbrandgefahr ist sehr hoch, Landwirte müssen Getreide zum Teil noternten, da sonst noch größere Einbußen erwartet werden. Aber auch in anderen Bereichen der Landwirtschaft werden schlechte Ergebnisse erwartet, z.B. bei der Apfelernte und beim Raps.