Jetstream bringt Bewegung in die Wetterlage

Viel Wind für Teile Nordeuropas in Sicht, droht auch bei uns eine markante Wetterumstellung?

Nachdem in den letzten Wochen häufig Hochdruckgebiete das Wetter im Norden Europas dominierten, ziehen in den nächsten Tagen dort nun immer wieder Tiefdruckgebiete vorüber. Verbunden sind diese mit einem kräftig ausgeprägten Polarfront-Jetstream, einem von West nach Osten verlaufendem Starkwindband in höheren Luftschichten. Doch auch in Bodennähe muss gebietsweise wiederholt mit Sturmböen gerechnet werden. Am Montag ist besonders Schottland betroffen, ab Dienstag dann zunehmend auch Teile Skandinaviens, das Baltikum und Russland.

Der Jetstream stellt quasi die Grenzlinie zwischen warmen, teils subtropisch geprägten Luftmassen und kälteren polaren und subpolaren Luftmassen dar. Ab Donnerstag verlagert er sich weiter südwärts Richtung Deutschland, damit ist bei uns von Nordwesten her eine Abkühlung und teils wechselhaftes und windiges Wetter verbunden. Der Schwall subtropischer Warmluft der am Mittwoch gebietsweise für Temperaturen um 30°C sorgt, wird dabei wieder verdrängt. Wie lange diese Wetterlage anhält ist unsicher, derzeit sieht es aber so aus, als ob große Sommerhitze dann für einige Tagen fernbleiben könnte.

Zum kommenden Wochenende hin deuten das globale amerikanische und europäische Vorhersagemodelle recht übereinstimmend ein recht umfangreiches Tiefdrucksystem über der Nordosthälfte Europas an, an dessen Rand sich Deutschland befinden würde. Im Norden und Osten dürfte es dabei zeitweise ziemlich ungemütlich werden, mit viel Wind, Wolken und auch Regenfällen. Für Details ist es aber noch etwas zu früh. Schon ab Sonntag beginnen größere Differenzen: Das europäischen Modell lässt den zugehörigen Höhentrog sehr weit nach Süden bis Griechenland und zur Türkei vorstoßen, das amerikanische belässt den Schwerpunkt der Tiefdruckentwicklung eher in einem Bereich von Nordosteuropa bis zum nördlichen Mittelmeerraum.