Unwetter möglich, brisante Wetterlage

Zunächst ist warme bis heiße sowie feuchte Luft wetterbestimmend. In energiereicher Luft können sich Unwetter entwickeln.

Im Wesentlichen hat sich die Großwetterlage in den letzten Tagen bzw. Wochen nicht geändert. Doch liegt der Teufel bekanntlich im Detail. Höhentiefs mit Zentren über Portugal, dem Balkan und Schottland steht eine ausgedehnte Hochdruckzone über Osteuropa gegenüber. Deutschland liegt zwischen diesen großen Druckgebilden in einem windschwachen Bereich, wobei sich eine Tiefdruckrinne im Laufe des Wochenendes von der Mitte und dem Süden weiter nach Osten verlagert. Dabei kann es je nach Zeitpunkt und Region zu markanten Wettererscheinungen kommen.

Nordosten anfangs wetterbegünstigt

An diesem Samstag ist feuchte und somit energiereiche Luft vor allem im Westen, Süden und in der Mitte auszumachen. Im Tagesverlauf verlagert sich diese Tiefdruckrinne etwas weiter nordostwärts. Von der Ostsee bis in den Nordosten Brandenburgs wird man von dieser Entwicklung allerdings nicht viel mitbekommen. Dieser Bereich gilt als der trockenste und sonnigste an diesem Samstag.

Blickt man nun auf die übrigen Regionen, so ist nach oft trockenem Beginn im Verlauf mit einem Aufleben der Schauer- und Gewittertätigkeit zu rechnen. Mögliche Begleiterscheinungen der Gewitter sind, wie auch zuletzt, Starkregen und Hagel. Abermals ist dabei punktuell mit Regenmengen von 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter, örtlich auch darüber, zu rechnen. Der Hagel kann Korngrößen von 2 bis 4 cm annehmen und durch die langsame Zuggeschwindigkeit der Gewitter sind sogar größere Hagelteppiche bzw. -ansammlungen möglich. Sturmböen sind aufgrund der verhältnismäßig schwachen Höhenströmung nicht das große Thema, jedoch können einzelne Fallböen im Bereich schwerer Gewitter durchaus Windstärke 8 bis 9 und somit Sturmstärke erreichen.

Da sich die Gewitter kaum verlagern, kann es sein, dass sie längere Zeit an Ort und Stelle verweilen. In der Folge werden mancherorts hohe Regenmengen für Probleme sorgen, während 10 Kilometer weiter vielleicht nur ein paar Tropfen fallen oder es sogar trocken bleibt. So ist das eben bei sommerlichen Wetterlagen. Da hilft es nur, dem Wetterbericht zu folgen, hin und wieder auf das Radar zu blicken oder auf die Meldungen der Kollegen der Unwetterzentrale zu achten.

In der Nacht zum Sonntag verlagert sich ein Höhentief von Schottland her langsam weiter zur Nordsee, wodurch im Nordwesten und Westen später einzelne Schauer und Gewitter ausgelöst werden könnten. Im Rest des Landes klingen etwaige Schauer und Gewitter größtenteils ab, vereinzelt entwickelt sich Nebel und die Temperatur sinkt auf 20 bis 12 Grad.

Die Tage der großen Hitze sind (zunächst) gezählt

Das im vorigen Absatz beschriebene Höhentief soll sich am Sonntag von der Nordsee etwas weiter nach Südnorwegen "voranarbeiten". Unser Wetter wird dabei weiterhin von einem Bodentief beeinflusst, welches nun auch im Nordosten für Schauer und Gewitter sorgen kann. Im Tagesverlauf wird sich dann das Wetter im Westen und Nordwesten beruhigen, da auf der Rückseite des Tiefs von der Nordsee her trockenere und stabilere Luft heranweht.

Doch bis sich diese "stabile" Luft landesweit durchsetzt, wird sehr viel Zeit vergehen. In der Summe der Fläche muss auch am Sonntag wieder mit warm-feuchter bzw. schwüler Luft gerechnet werden, die wie auch an den Vortagen Schauer und Gewitter auslösen kann, mitsamt örtlicher Unwettergefahr durch heftigen Starkregen, Hagel und vereinzelt sogar Sturmböen. Die Höchsttemperaturen liegen bei 22 Grad an der Lübecker Bucht, 28 Grad am Untermain und vereinzelt bei 32 Grad in Brandenburg. Am Montag werden keine 30 Grad mehr erreicht. Auf die Wetter- und Temperaturentwicklung der neuen Woche blicken wird dann ausführlich am Sonntag.