Über sonniges Hochdruckwetter und mögliche Konsequenzen

Deutschland freut sich über sonniges Hochdruckwetter. Doch bekanntlich hat jede Medaille eine Kehrseite: Sonnenbrandgefahr ist ein Thema.

Der Frühling startet richtig durch. Das Voranschreiten der Jahreszeit ist momentan kaum zu übersehen und die Großwetterlage meint es zunächst gut mit uns. Nach zwei Tagen der Unbeständigkeit inklusive der ersten Gewitterlage der Saison kann sich nun unter dem Einfluss von Hoch LEO die Sonne gut behaupten.

Doch bekanntlich hat jede Medaille auch eine Kehrseite: So sorgt trockenes und sonniges Wetter für ein moderates Risiko in puncto Waldbrandgefahr. Zudem geht eine weitere, nicht zu unterschätzende Gefährdung von der direkten Sonnenstrahlung aus: die Sonnenbrandgefahr.

Die UV-Strahlung

Momentan liegt die maximale astronomische Sonnenscheindauer in Deutschland über 13 Stunden. Die Sonne steht deutlich höher über dem Horizont als vor einem Monat und je höher unser Zentralgestirn (die Sonne) über dem Horizont steht, desto mehr kurzwellige Strahlung kann die Atmosphäre direkt durchdringen. Nicht erst in der Schule lernen wir, dass die Sonnenstrahlung einen für die Haut des Menschen gefährlichen Anteil beinhaltet: die Ultraviolett-Strahlung oder kurz UV-Strahlung. Zwar wird ein nicht unwesentlicher Anteil der UV-Strahlung in den hohen Schichten der Atmosphäre absorbiert, dennoch dringt ein gewisser Teil dieser Ultraviolett-Strahlung ungefiltert bis zum Erdboden vor.

Allgemein ist kurzwellige Strahlung und somit auch die UV-Strahlung energiereich. Das Überschreiten einer gewissen Dosis kann empfindliche Zellen in der obersten Hautschicht zerstören, wodurch sich Rötungen oder sogar Blasen bilden können, auch bekannt als Sonnenbrand. Dies ist im Frühjahr besonders tückisch, da die "Kraft" der Sonne von vielen Menschen unterschätzt wird. Ferner ist die Ultraviolett-Strahlung weder mit bloßem Auge sichtbar noch direkt spürbar, daher bemerken wir in der Regel nicht, dass wir kurz davorstehen, uns einen Sonnenbrand zu holen.

Zur Abschätzung der Gefahr bietet sich der sogenannte UV-Index (UVI) an, welcher in Deutschland je nach Wetterlage und Jahreszeit in der Regel zwischen 1 und 10 liegt. Ein niedriger Index bedeutet niedrige Strahlenbelastung, Werte über 10 stehen für eine sehr hohe bzw. extreme Strahlenbelastung. Derzeit liegt der UV-Index in Deutschland von Nord nach Süd bei 4 bis 6. Schutzmaßnahmen wie Sonnencreme und Sonnenhut sind dabei vor allem in den Mittags- und Nachmittagsstunden zu empfehlen. Allerdings ist dieser Index objektiv und steht nicht für die Sonnenbrandgefährdung eines einzelnen Menschen.

Der Hauttyp ist ausschlaggebend

Deutschland freut sich über sonniges Hochdruckwetter. Doch bekanntlich hat jede Medaille eine Kehrseite: Die Sonnenbrandgefahr sollte nicht unterschätzt werden.

An dieser Stelle seien die unterschiedlichen Hauttypen erwähnt. Erst im Jahre 1975 wurde vom amerikanischen Dermatologen Thomas Fitzpatrick eine Hauttypen-Übersicht entwickelt. Der Wissenschaftler erkannte sechs unterschiedliche Hauttypen, die jeweils eine bestimmte Selbstschutzzeit aufweisen. Diese Selbst- oder Eigenschutzzeit gibt die Dauer an, die man sich ungeschützt der Sonne aussetzen kann, ohne dass die Haut errötet. Menschen mit einem keltischen und nordischen Hauttyp (sehr hell) sollten sich der Sonne nie völlig ungeschützt aussetzen.

Schon ab einem UVI von 3 bis 4 droht ohne Schutz nach wenigen Minuten ein Sonnenbrand. Der Mischhauttyp (mittlere Hautfarbe) kann sich bis zu einer halben Stunde der Sonne aussetzen und der mediterrane (dunkle Hauttyp) kann sich bei einem UVI von 3 bis 4 zwischen 30 und 90 Minuten ungeschützt sonnen. Wir Meteorologen können nur auf mögliche Gefahren hinweisen, erfahrene Dermatologen und Kosmetikerinnen können hingegen mit einer entsprechenden Analyse der Haut deren Anforderungen und Eigenschaften ermitteln.