Wetterrückblick 2017

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, aber was bleibt in Erinnerung? Späte Fröste, viel Regen im Sommer und wenig Sonne zum Jahresausklang.

2017 war wieder ein zu mildes und vor allem in allen Regionen viel zu nasses Wetterjahr. In Sachen Sonnenstunden gab es kaum Auffälligkeiten.

2017 eins der wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Kurz zur Statistik: Mit 9,6 Grad gehört das Jahr 2017 zu den acht wärmsten Jahren seit Beginn der der Wetteraufzeichnungen 1881. Damit wird das langjährige Klimamittel um satte 1,4 Grad überboten. Auffällig waren aber die Niederschläge, fast alle Regionen in Deutschland sind zu nass ausgefallen, ganz besonders sticht aber der Alpenrand und der Schwarzwald heraus, dort sind über 2500 L/qm gefallen. In Sachen Sonnenstunden gab es nichts Auffälliges, trotz des trüben Jahresausklanges. Durchschnittlich schien die Sonne 1595 Stunden, am meisten im Südwesten, am wenigsten im Harz und Sauerland.

Fast überall zu nass, regenreichstes Jahr seit 10 Jahren

Die höchste Tagesmenge ist am 29. Juni in Berlin und knapp nördlich, in Oranienburg gefallen, dort fielen innerhalb von nur 24 Stunden 260 L/qm (das ist das dreifache der üblichen Monatsmenge) und sorgte für sinnflutähnliche Verhältnisse und den nassesten Sommer seit Beginn regelmäßiger Wettermessungen. Aber auch im Harz und Weserbergland kam es Ende Juli zu heftigem Stark- und Dauerregen, an der Eckertalsperre fielen am 25. Juli an nur einem Tag 163 L/qm. Aber auch an anderen Stationen im Harz sind innerhalb von 72 Stunden teilweise über 200 L/qm gefallen und sorgten vor allem im Bereich der Oker, Leine und anderen kleineren Flüssen für ein Jahrhunderthochwasser. Aber auch andere Regionen kamen ziemlich nass durch das Jahr, z.B. Schleswig-Holstein, an der Wetterstation Schleswig z.B. wurden bis heute 1164 Liter registriert. Das nasseste Bunderland war das Saarland mit durchschnittlich 990 L/qm, die nasseste Region war Weiskirchen/Saar mit 1079 L/qm. Damit ist das Jahr 2017 das nasseste Jahr seit über 10 Jahren, 2007 war mit durchschnittlich 928 L/qm noch nasser.

Hitzewelle bereits Ende Juni - heißester Tag 22. Juni

Normalerweise werden die heißesten Tage erst Ende Juli und Anfang September erreicht, doch in diesem Jahr war es bereits Ende Juli sehr heiß. Mit 37,5 Grad war es am 22. Juni 2017 in Brauneberg an der Mosel am wärmsten. Damit war der Juni 2017 einer der wärmsten Monate überhaupt und es wurden einige Rekorde aufgestellt, z.B. in Düsseldorf. Die kälteste Nacht war Ende Januar am 24.01.2017, an der MeteoGroup Wetterstation Funtensee (ein spezieller Karstsee im Berchtesgadener Land, liegt in einer Mulde, in der sich Kaltluft sammeln kann) sank die Temperatur auf -35,2 Grad (der Rekord an dieser Station liegt bei - 45,9 Grad). Auffällig waren aber auch die Spätfröste im April, nach einem rekordwarmen März kam es Anfang April zu einem späten Kälterückfall, der sich verherrend auf die Vegetation auswirkte, Folgen waren z.B. eine miese Apfelernte. 

Orkantiefs bringen im Oktober viel Wind - XAVIER und HERWART

Vor allem der Orkan XAVIER brachte am 5. Oktober heftige Sturm- und Orkanböen, besonders betroffen waren der Norddeutsche Raum aber auch Berlin sind an einem Wochentag nachmittags. Windböen von teilweise 130 km/h im Flachland sorgten für tagelangen Bahnausfall in weiten Teilen Deutschlands.