Was für eine Saison!

Die Hurrikansaison im Atlantik begann am 1. Juni und läuft noch bis Ende November. In diesem Zeitraum entwickeln sich die meisten Hurrikane.

In der rund sechs Monate langen Saison herrschen ideale Bedingungen für die Entwicklung von markanten Stürmen. So ist das Meeresoberflächenwasser ausreichend warm, die Luft sehr feucht und die Windscherung in den für das Sturmsystem relevanten Höhen gering. Vor dem Start der Saison wurde von vielen amerikanischen Wissenschaftlern mit einer regen Sturmaktivität gerechnet. Man erwartete zwei bis vier schwere Hurrikane (Kategorie 3 oder höher). Bisher konnten mit Harvey, Irma, Jose, Lee, Maria und Ophelia sechs markante Sturmsysteme verzeichnet werden. Neben massiven Schäden und zahlreichen Todesopfern gab es dabei auch neue Rekorde zu vermelden, nicht nur in puncto Versicherungsschäden.

HARVEY

Drei Stürme stechen in der Saison 2017 besonders hervor: Harvey, Irma und Maria. Harvey überquerte die Halbinsel Yukatan und erreichte zum 26. August als Hurrikan der Kategorie 4 den Süden von Texas. Der Sturm verursachte massive Überschwemmungen durch enorme Regenmengen und Zerstörungen durch hohe Windgeschwindigkeiten. Harvey hatte nach dem Landgang in den USA eine Lebenspanne von 117 Stunden und überbot somit den Rekord von Hurrikan Farn aus dem Jahr 1971 um 64 Stunden! Es war zudem der erste Hurrikan der Kategorie 4, der seit dem Hurrikan Carla im Jahr 1961 direkt auf Texas traf.

IRMA

Zum Zeitpunkt des Auflösens von Harvey entwickelte sich mit Irma ein starkes tropisches Tief vor der Westküste Afrikas. Bei Irma wurden die höchsten Windgeschwindigkeiten der Saison gemessen, immerhin 295 km/h! Schätzungen aus Satellitenmessungen legen sogar über 300 km/h nahe. Irma war am 5. September auch der erste Hurrikan der Kategorie 5 im tropischen Atlantik seit dem Hurrikan Hugo im Jahr 1989. Enorme Schäden wurden von den Kleinen Antillen, Barbuda, Kuba und aus Florida gemeldet. Noch immer sind die Folgen zu sehen und mancherorts werden noch Jahre vergehen, ehe sich Mensch und Infrastruktur von dem katastrophalen Ereignis erholt haben.

MARIA

Mit Maria folgte wie bei Irma ein weiterer Hurrikan, der sich aus einer tropischen Störung vor der Küste Afrikas entwickelte. Der Sturm blieb über Tage hinweg harmlos, doch mit dem Erreichen der Kleinen Antillen wendete sich das Blatt. In bisher unerreichter Schnelligkeit intensivierte sich Maria über der Karibik und erreichte am 18. September die Kategorie 5 auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala. Maria verursachte große Schäden auf den Inseln Dominica und Puerto Rico. Nahezu alle Häuser auf den angesprochenen Inseln wurden beschädigt, viele auch völlig zerstört. Nachfolgend schwächte sich der Sturm ab, dennoch kam es entlang der Ostküste der USA in einigen Bundesstaaten noch zu Stromausfällen.