Die etwas andere Jahreszeit

Ein Teil der Bevölkerung freut sich, der andere Teil versteht die Aufregung um den Martinstag nur wenig. Heute beginnt die fünfte Jahreszeit.

Wie in jedem Jahr beginnt am elften Elften um 11:11 Uhr die neue Karnevalssaison. Je nach Region ist diese inoffizielle fünfte Jahreszeit als Karneval, Fastnacht oder Fasching bekannt. Die Zeit der Narren und Jecken dauert bis zum Aschermittwoch, den 14. Februar des kommenden Jahres.

Woher stammt der Name?

Der 11. November ist nicht nur der Beginn der Karnevalssaison, es ist zugleich der sogenannte Martinstag. Martin von Tours lebte vor mehr als 1600 Jahren. Er wurde als Sohn eines Soldaten während der römischen Kaiserzeit geboren. Der „Heilige Martin“, wie er auch genannt wird, war schon zu Lebzeiten ein bekannter Mann. Von Geburt ein Römer, stammte er aus einer Familie mit militärischer Tradition, Hingabe und Disziplin. Sein eigentlicher Name „Martinus“ leitet sich vom Kriegsgott Mars ab und bedeutet „Kämpfer“ oder „Kriegerischer“. Nachdem ihm im Traum Gottes Sohn Jesus erschienen ist, ließ er sich taufen, beendete seine Militärkarriere und ging in ein Kloster.

Als Bischof der Stadt Tours soll Martinus vielen Menschen Hilfe, Hoffnung und Glaube gegeben haben. Er starb am 8. November 397 und wurde zwei Tage später am 11. November im Jahre 397 beigesetzt. Dies zur Geschichte hinter dem Namen. Ein Brauchtum am Martinstag ist der Sankt-Martins-Umzug, bei dem Kinder mit ihren Eltern mit gebastelten Laternen am Abend durch die Straßen ziehen. In manchen Regionen gibt es sogar große Lichterprozessionen.

Und das Wetter?

Während im Bereich der abendlichen Umzüge reichlich Licht erzeugt wird, gibt es beim Wetter an diesem 11.11. neben etwas Licht auch reichlich Schatten. Im Einflussbereich der Tiefdruckgebiete LEMMY und MICHAEL halten sich meist dichte Wolken, die je nach Zeit und Region für Schauer oder Regen sorgen. Die eingeflossene kühle Meeresluft und der auffrischende, in Böen teils stürmische Wind erfordern wetterfeste und warme Kleidung. Dicke Winterklamotten sind aber noch nicht nötig, die Höchstwerte liegen immerhin noch bei 3 Grad im Fichtelgebirge bis 10 Grad im Südwesten Deutschlands.

Viele Bauernregeln drehen sich um den St. Martinstag. Regeln wie: „wenn an Martini Nebel sind, wird der Winter meist gelind“ oder „an Martini Sonnenschein tritt ein kalter Winter ein“, gehen auf den bevorstehenden Winter ein und sind nicht selten regionsspezifisch.