Heute Unwetter in Frankreich

Ein Tief, das sich gerade über Südwesteuropa verstärkt, sorgt für hohe Unwettergefahr, unter anderem in einigen Regionen Frankreichs:

Gestern sprachen wir über den bevorstehenden Starkregen bzw. Starkschneefall, der dem südlichen Alpenraum bevorsteht. Das Tief, das hierfür verantwortlich ist, sorgt allerdings bereits am Samstag für Unwettergefahr. Insbesondere im Süden Frankreichs drohen regional Überflutungen.

Kleines Tief mit großer Wirkung

Die Wetterlage ist in den gestrigen News bereits skizziert worden: Ein Vorstoß kalter Luftmassen arktischen Ursprungs macht sich gerade auf dem Weg nach Westeuropa. Die Kaltluft in der Höhe über dem noch warmen Wasser des Atlantiks und Mittelmeeres begünstigt dabei die Entstehung eines Tiefs im westlichen Mittelmeer-Raum, das sich am Wochenende am Golf von Genua verstärkt und schließlich zum Sonntag in Richtung Italien weiterziehen wird.

Ein solches Tief um diese Jahreszeit kann es dabei in der Mittelmeerregion noch in sich haben, da die Temperaturunterschiede zwischen dem noch warmen Meerwasser und der höheren Atmosphäre besonders groß sind. Die Energie, die dabei für Gewitter zur Verfügung steht, ist dabei durchaus beachtlich (für Profis: CAPE-Werte von 1.500 bis 2.000 J/kg über dem offenen Meer). Mit der südlichen Strömung auf der Vorderseite des Tiefs wird dabei die feuchtwarme Luft in Bodennähe weiter ins Landesinnere geweht, wodurch auch dort noch die Unwettergefahr recht hoch ist.

Überschwemmungen, Hagel, vereinzelt Tornados

Dabei können sich heute über Portugal, Spanien und Frankreich bereits im Verlauf des Nachmittags durch die Sonneneinstrahlung örtliche Gewitter bilden, die - auf räumlich eng begrenztem Gebiet - für Starkregen, kleineren Hagel und schwere Sturmböen sorgen können. In der Nacht zum Sonntag jedoch wächst die Unwettergefahr deutlich an. Denn mit weiterer Annäherung der Kaltluft wird die Atmosphäre noch instabiler, und die Gewitter schließen sich zusammen zu einem größeren Gebiet, in dem es über einen längeren Zeitraum hinweg intensiv regnen und blitzen kann. Kommt es durch die große Windänderung mit der Höhe zudem zu der Bildung von gut strukturierten Gewitterzellen, die sich gar linienhaft anordnen, so sind auch Fallböen in Orkanstärke nicht ausgeschlossen. An der Südküste Frankreichs muss auch mit ganz vereinzelten Tornados oder, über dem Meer, mit Wasserhosen gerechnet werden.


Wolken- und Niederschlagsprognose der Unwetterzentrale Frankreich

Die größte Gefahr geht jedoch von den hohen Regenmengen aus. Einige hoch aufgelöste Vorhersagemodelle berechnen lokale Spitzen von 200 Litern pro Quadratmeter im südlichen und zentralen Frankreich, wodurch mit Überflutungen und im Gebirge mit Schlammlawinen gerechnet werden muss. Wir können also allen, die in der Region unterwegs sind, nur raten, sich regelmäßig per kostenloser AlertsPro App oder über die Seite unserer Unwetterzentrale Frankreich über die Unwettergefahr vor Ort zu informieren.