Was hatte der zehnte Monat des Jahres zu bieten?

Im Deutschlandmittel war der Oktober zu warm, zu nass und etwas zu grau. Zudem gab es zwei markante Sturmereignisse.

Die Witterung im Oktober kann man durchaus als abwechslungsreich bezeichnen. Mal war es zu kühl, dann schlagartig zu warm und windschwache Perioden wurden von heftigen Stürmen unterbrochen. In puncto Wetterlagen war der Süden eher von Hochdruck-, der Norden hingegen durch Tiefdruckeinfluss gekennzeichnet.

Zwei heftige Herbststürme

Eine Besonderheit stellen die Stürme XAVIER und HERWART dar, die beide massive Schäden verursachten. Leider kamen bei den Stürmen auch Menschen ums Leben. XAVIER überquerte am 5. Oktober mit schweren Sturmböen bis hin zu Orkanböen den Osten und Norden Deutschlands. Die höchsten Windgeschwindigkeiten wurden auf dem Brocken mit bis zu 177 km/h gemessen. Am 29. Oktober folgte mit HERWART der zweite große Sturm des Monats. Das Hauptwindfeld erstreckte sich von Nord- über Ost- bis nach Mitteldeutschland. Die höchste Windspitze wurde auf dem Fichtelberg verzeichnet, die Station meldete 176 km/h.

Zwischen kühl, kalt, mild und sehr warm

Der Monat startete temperaturtechnisch verhalten, in der der ersten Dekade war es in manchen Bundesländern zu kühl für die Jahreszeit. Ungewöhnliche Wärme sorgte in der zweiten Dekade hingegen für neue Temperaturrekorde an einzelnen Wetterstationen. So kletterte die Quecksilbersäule im Thermometer der Wetterstation auf dem Kahlen Asten am 16.10.2017 auf über 21 Grad. In Karlsruhe konnte am selben Tag mit einem Höchstwert von 26,4 Grad sogar ein Sommertag verzeichnet werden. Der Ausklang des Monats darf dann gerne als kühl oder kalt bezeichnet werden, da sich auf der Rückseite des letzten Sturms polare Luftmassen über Deutschland etablierten. Wie dem auch sei, in der Summe verlief der Oktober mit einer positiven Abweichung von etwas mehr als zwei Grad deutlich zu warm.

Wie immer, Unterschiede bei der Niederschlagsverteilung

Aufgrund der Nähe zum Atlantik und den von dort her durchziehenden Tiefdruckgebieten, wurde in der Nordhälfte mehr Niederschlag als üblich verzeichnet. In der Nordosthälfte fiel gebietsweise das Doppelte der sonst üblichen Monatsmenge vom Himmel. Auch im Bereich von Schwarzwald, Bayerischer Wald, Thüringer Wald, Erzgebirge und der Alpen geht ein überdurchschnittlich nasser Monat zu Ende. Dem Niederschlagsüberschuss im Norden und im äußersten Süden steht ein verhältnismäßig trockener Südwesten gegenüber.

Gegensätze bei der Bewölkung - zwischen sonnig und grau

Durch die rege Tiefdruckaktivität über der Nordhälfte Deutschlands und der damit verbundenen starken Bewölkung, resultierte im Norden, Westen und Osten ein Sonnenscheindefizit von zum Teil über 20 Stunden. In der Summe schafft der Süden dieses Defizit nicht auszugleichen, auch wenn dort gebietsweise über 150 Sonnenscheinstunden registriert werden konnten.