Sturm am Wochenende vergleichbar mit XAVIER?
An der Nordsee Böen um 130 km/h
Deutschland wird am Wochenende von einem kleinen, aber durchaus kräftigen Tief heimgesucht, welches genauer gesagt ein Randtief des steuernden Tiefs GRISCHA ist, das wiederum mit seinem Schwerpunkt von Lappland bis zum Finnischen Meerbusen zieht. Dadurch nimmt der Druckgradient zum Hoch VERA über der Biskaya kräftig zu, wodurch der Wind stürmisch auffrischt. Während heute bereits an Nord- und Ostsee wie auch auf einigen Berggipfeln mit Sturmböen oder schweren Sturmböen zu rechnen ist, erreicht das Sturmfeld in der kommenden Nacht und besonders in den frühen Morgenstunden des Sonntags auch das Binnenland Nord- und Ostdeutschlands.
Dann drohen von Niedersachsen über Sachsen-Anhalt und Thüringen bis nach Sachsen und vor allem nördlich davon verbreitet Sturmböen und schwere Sturmböen, bei kräftigeren Schauern oder kurzen Graupelgewittern auch einzelne orkanartige Böen bis etwa 110 km/h. An der Nordsee sind in exponierten Lagen besonders auf den Nordfriesischen Inseln Orkanböen bis etwa 130 km/h möglich, doch auch an der Ostseeküste sowie im oberen Bergland können Orkanböen auftreten. Der Wind dreht dabei von West auf Nordwest und an der Nordsee kann sich eine Sturmflut einstellen, wobei besonders in den Flussmündungen von Weser und Elbe der Pegel am Sonntagmorgen durchaus 1,5 bis 2 Meter über dem mittleren Hochwasser liegen könnte.
Der Westen und Südwesten des Landes kommt glimpflicher davon, so werden dort mit Ausnahme der Berge Windgeschwindigkeiten in Spitzen zwischen 45 und 75 km/h erwartet, was auf der Beaufortskala Windstärke 6 bis 9 entspräche. Doch auch Bayern bleibt vom Sturm nicht gänzlich verschont, so sind dort zumindest etwas häufiger Sturmböen der Stärke 9, auf den Bergen auch Stärke 10 bis 11 möglich.
Vergleich zu XAVIER
Nun haben viele von uns noch Orkan XAVIER gut im Kopf, der am 05. Oktober Deutschland heimsuchte und im Norden und Osten des Landes zu erheblichen Schäden führte. Selbst Todesopfer mussten beklagt werden. Zieht man nun einen Vergleich zu dem bevorstehen Sturmereignis, so könnten die Windgeschwindigkeiten ähnlich hoch wie bei XAVIER sein. Dennoch ist von einem deutlich geringen Ausmaß an Schäden auszugehen, da die Angriffsfläche der Bäume in den vergangenen drei Wochen durch herabfallendes Laub deutlich abgenommen hat. Zu Beginn des Monats standen die Bäume noch voll Laub und daher kam es zu etlichen umgestürzten Bäumen und die daraus resultierenden Schäden und Verkehrsbeeinträchtigungen. Hinzu kam noch das Timing von XAVIER, dessen Hauptsturmfeld Deutschland tagsüber und zum Teil auch noch im Berufsverkehr erwischt hat, wo ohnehin viel Menschen unterwegs waren.
Diesmal erreicht uns das Hauptsturmfeld am frühen Sonntagmorgen, wo die meisten Personen eh nicht auf den Straßen oder in Parkanlagen unterwegs sein sollten. Nichtsdestotrotz geht von dem Orkantief an diesem Wochenende erneut hohe Unwettergefahr aus, also sollten möglichst Wälder und Parkanlagen gemieden werden. Über die aktuelle Warnlage informieren Sie stets die Kollegen der Unwetterzentrale, entweder online auf uwz.de oder mit der App AlertsPro, wo Sie sich Unwetterwarnungen direkt aufs Smartphone holen. Kommen Sie sicher und gut durch das Wochenende.