Kaltluft hat sich eingenistet

Nach dem Sturm kam die Kaltluft. Kühle Meeresluft bestimmt den Wetterablauf in Deutschland und Frost in Bodennähe ist mancherorts ein Thema:

In den Mittags- und Nachmittagsstunden kann man es draußen noch gut mit dünner Jacke aushalten, doch in den Frühstunden ist es mancherorts bereits empfindlich kühl oder halt kalt. Die Ursache ist die eingeflossene Luft polaren Ursprungs und die nächtliche Ausstrahlung. Vereinzelt kam es in den vergangenen Nächten zu Bodenfrost, punktuell sogar zu Luftfrost, also Minusgrade in 1,5 bis 2 Metern Höhe.

Der Unterschied zwischen Luft- und Bodenfrost

Der Terminus Bodenfrost trägt immer mal wieder zur Verwirrung bei. Wenn von Bodenfrost gesprochen wird, muss der Boden selbst auf unter 0 Grad abgekühlt bzw. gefroren sein. Jetzt im Herbst heißt es aber vielmehr, dass im Bereich einer flachen erdbodennahen Luftschicht (zwischen Erdboden und einer Höhe von 5 cm) Temperaturen unterhalb von 0 Grad erwartet werden, wobei man korrekterweise von Frost in Bodennähe sprechen müsste.

Frost in Bodennähe entsteht durch eine Ab- bzw. Auskühlung der bodennahen Luftschichten. Besonders markant ist die Abkühlung in sogenannten Strahlungsnächten, bei denen keine „schützende“ Wolkendecke vorhanden ist und somit die Gegenstrahlung fehlt. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Frost in Bodennähe nicht zwangsläufig mit Luftfrost einhergeht. So kann das Thermometer am frühen Morgen draußen an der Laube gut und gerne +3 Grad anzeigen und zeitgleich überzieht eine dünne Reifschicht die Pflanzen im Garten.

Allerdings handelt es sich bei dem eben genannten Beispiel um eine windschwache Wetterlage, diese begünstigt das „Ansammeln“ von Kaltluft. Neben Wind und Bewölkung spielen auch Feuchtigkeit, Bodenart und Bewuchs eine entscheidende Rolle. So haben Böden mit hohen Wassergehalten geringere Frosteindringtiefen, auch eine dicke Rasenschicht wirkt quasi als „Wärmedecke“ und verhindert große Frosteindringtiefen. Bei wolkenreicher und feuchter Luft mit viel Wind ist Frost in Bodennähe Mitte und Ende September nahezu ausgeschlossen. Bodenfrost tritt im Deutschlandmittel bevorzugt im Zeitraum von Mitte Oktober bis Ende April auf.

Garten-Tipps am Rande

Es kann nicht schaden, wenn man in den nächsten Nächten in den sehr kühlen Regionen Deutschlands daran denkt, frostempfindliche Pflanzen entsprechend zu schützen. Letzte Tomaten sollten tagsüber geerntet werden, sie reifen auch im Haus weiter. Bereits ausgesäte Frühblüher oder Jungsalate kann man mit Tannenreisig vor Bodenfrost schützen. Auch Zucchini und Kürbisse sollten geschützt werden. Vorteilhaft kann der erste Bodenfrost aber auch sein, da die Ernte von Grün- oder Rosenkohl eher beginnen kann.