Halbmonats-Rückblick

Mit sonnigem Sommerwetter scheinen wir dieses Jahr ja nicht gerade reichlich beschenkt worden zu sein. Oder kommt uns das nur so vor?

Mit sonnigem Sommerwetter scheinen wir dieses Jahr ja nicht gerade reichlich beschenkt worden zu sein. Kommt uns das nur so vor oder sind die Werte für August normal? Wie verhält sich der August bisher im Vergleich zu den Normalwerten?

Sonnenrückblick

Die Werte für Sonnenschein, Niederschlag und Temperatur sind bis jetzt in Deutschland ziemlich unterschiedlich verteilt. Während die Osthälfte Deutschlands mit bisher rund 80 bis 90 Sonnenstunden etwa 40 % der Gesamtmonatsstunden abdeckt, sieht es in Nordrhein-Westfalen und Hessen eher düster aus. Mit um die 50 Stunden wurden hier bisher nur ein Drittel der sonst für August üblichen Sonnenstunden erreicht. Auch bei den Temperaturen lässt sich ein Ost-West-Gefälle erkennen.  So ist die Temperatur bisher im Osten um 2°C höher als in der Westhälfte Deutschlands.

Temperaturrückblick

Der August startete in ganz Deutschland sommerlich warm, in Südbayern wurden sogar vielerorts bis zu 37°C erreicht. Aufgrund des unbeständigen Wetters und eher westlicher Strömung ging es jedoch mit den Temperaturen rasch bergab und eine längere Hitzephase wurde bis dato nicht mehr erreicht. Berücksichtigt man im Temperaturmittel auch die Minimaltemperaturen aufgrund der Abkühlung über Nacht, ergeben sich für die Westhälfte Deutschlands etwa  17,5°C als Temperaturmittel des bisherigen Augusts, im Osten Deutschlands sind es durchschnittlich 19,5°C. In beiden Fällen war es allerdings wärmer als im Normalfall, da ein gewöhnlicher August eine Mitteltemperatur von etwa 17,2°C hat.

Niederschlagsrückblick

Besonders beachtenswert in diesem Halbmonats-Rückblick sind natürlich die Niederschlagssummen. Neben vielerorts durchschnittlichen Regenmengen hatten besonders die Bundesländer Hessen und Nordrhein-Westfalen mit starken Regenfällen zu kämpfen. So wurde nach Dauerregen und einem starken Gewitter am Morgen des 12.08. im hessischen Neukirchen-Hauptschwenda eine Regenmenge von 64,3 l/m² in 24 Stunden verzeichnet. Doch nicht nur die westlichen Bundesländer waren von starken Regenfällen betroffen: Durch starke Schauer und Gewitter fielen auch im sächsischen Weißenberg innerhalb von 24 Stunden 75 Liter pro Quadratmeter. Dies war der in diesem Monat bisher höchste gemessene 24-stündige Niederschlag in ganz Deutschland und er übersteigt sogar die durchschnittliche Regenmenge für den gesamten August von 74,3mm. Der Norden Deutschlands bleibt diesen August bisher verhältnismäßig trocken, zumal dort erst 30% der sonst für den gesamten August typischen Niederschlagsmengen erreicht wurden.

Fazit

Was sagen uns all diese Werte also? Zwar ist es sogar etwas wärmer, als es für einen August üblich ist, jedoch machen wiederkehrende starke Regenfälle und Gewitter besonders den Gebieten zwischen Eifel und Lausitz zu schaffen.  Zusammen mit der wenigen Sonnenscheindauer ist es bis jetzt im August deutlich zu nass und gerade im Westen auch zu dunkel.

weitere Klimakarten mit Abweichung: www.bernd-hussing.de/klima.htm