Regen durch Tief ALFRED - Rückblick und aktuelle Wetterlage

Mit dem Tiedruckgebiet ALFRED fiel zum wiederholten Male gebietsweise ergiebiger Regen. Wir blicken auf die letzten Tage und das aktuelle Wetter.

Das Tiefdruckgebiet ALFRED machte mit teils sehr ergiebigen Regenfällen auf sich aufmerksam. Nicht zum ersten Mal in diesem Sommer hieß und heißt es mancherorts "Land unter". Wir blicken kurz auf die Niederschläge der letzten Tage zurück, und wir geben einen Überblick auf die aktuelle Wetterlage.

Regenmengen der letzten 24, 48 und 72 Stunden bis heute früh, 8 Uhr

Bis heute früh um 8 Uhr summierte sich der Niederschlag der letzten 24 Stunden im bayerischen Aschau-Stein auf 101,9 Liter pro Quadratmeter auf. In der "Hitliste" der regenreichsten Orte folgen zahlreiche weitere Wetterstationen in Bayern; Marienberg in Sachsen kam auf 38,8 l/m². Aus dem baden-württembergischen Stötten wurden 28,2 l/m² gemeldet.

Auf dem kombinierten Radar- und Satellitenbild von gestern, 8 Uhr, erkennt man, wie sich die Wolken des Wirbels ALFRED über dem östlichen Mitteleuropa befinden, und wie in einer "Regenschleppe" vom Alpenrand über Franken, Thüringen, Osthessen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt bis nach Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern Niederschläge unterschiedlicher Intensität auftraten. Da das Tief ALFRED die feuchten Luftmassen über längere Zeit entlang einer kaum veränderlichen Zugbahn "gepumpt" hat, kamen gebietsweise große Regenmengen zusammen. Selbst wenn beispielsweise pro Stunde durchschnittlich "nur" 3 l/m² fallen, summiert sich der Regen innerhalb von 24 Stunden bereits auf 72 l/m² auf. Auffällig ist auch die teils recht scharfe Kante zwischen Gebieten mit (Dauer-) Regen und zeitweise trockenen Regionen.

Innerhalb der letzten 48 Stunden kamen auf dem Brocken im Harz 135,2 l/m² zusammen, gefolgt von Baiersbronn-Ruhestein in Baden-Württemberg mit 134,4 l/m² und Torfhaus im Harz (Niedersachsen) mit 132,7 l/m². Auch in Bayern, Hessen und Thüringen gab es stellenweise dreistellige Regensummen.

Die 72-stündigen Regenmengen, also seit Montag, 8 Uhr, erreichten mit 256,4 l/m² auf dem Brocken ihren Spitzenwert. Torfhaus in Niedersachsen kam auf 233,8 l/m². Das ebenfalls in Niedersachsen gelegene Seesen war mit 166,0 l/m² der regenreichste Ort im Tiefland. Eine Wetterstation, von der man es nicht unbedingt erwarten wurde, war die "trockenste" in ganz Deutschland: Am Südhafen auf Helgoland fielen in den letzten drei Tagen gerade einmal 0,2 l/m².

Das Tief ALFRED zieht ab - und danach?

Bereits heute früh wurden nur noch im östlichen Sachsen leichter Regen oder Sprühregen im Zusammenhang mit dem nach Osten bis Südosten abziehenden Tiefdruckgebiet ALFRED von den Wetterstationen gemeldet. Somit beruhigt sich das Wetter im Vergleich zu den letzten Tagen deutlich, was auch den regengeplagten und von Überschwemmungen betroffenen Gebieten zugute kommt.

Im Westen Deutschlands sind bereits die Wolken des Tiefdruckgebietes BERNHARD angekommen, aus denen es gebietsweise regnet. Erstens sind die stündlichen Regenmengen aber im Allgemeinen meist nicht höher als etwa 5 l/m², zum zweiten zieht der Regen recht rasch durch, so dass das Problem des unwetterartigen Dauerregens nicht mehr auftritt. Wohl aber kann es heute besonders in der Mitte und im Norden im Verlauf kurze, kräftige Schauer und Gewitter geben.

Besonders nördlich der Mittelgebirge zeigt sich neben den Regenwolken gelegentlich die Sonne, während weiter südlich starke Bewölkung vorherrscht, die aber zumindest hier und da von Auflockerungen unterbrochen wird. Im Abteiland im äußersten Osten Bayerns steigt die Temperatur auf 16°C, entlang der Ostseeküste werden 18 bis 22°C erreicht, in Rheinland-Pfalz kann örtlich ein Sommertag mit 25°C erwartet werden. Der Wind weht schwach bis mäßig aus West bis Südwest. Zusammengefasst: Ein wechselhafter, aber nicht unfreundlicher Tag mit "normalem", mäßig warmem Wetter.

Und für morgen steht (neben einer erhöhten Schauerneigung im Norden, anfangs auch im Südosten) sogar ein überwiegend heiterer und oftmals trockener Tag auf dem Programm; dazu werden angenehme Höchstwerte von 18°C an der dänischen Grenze, 22°C im Vogtland bis 26°C im Breisgau erreicht.