Die wärmsten Wochen des Jahres

Wir sehen uns die wärmsten Wochen des Jahres an. Diese überschneiden sich zwar mit den Hundstagen, haben allerdings einen anderen Hintergrund.

Unter idealem Sommerwetter stellen sich viele Leute lang anhaltendes stabiles Wetter mit viel Sonnenschein und Wärme vor. Solche Sommer gibt es durchaus, diese sind durch stabile Hochdrucklagen geprägt, doch in Mitteleuropa eher die Ausnahme. Unabhängig davon blicken wir nun auf die allgemeine Temperaturentwicklung im Juli und August.

Seit einigen Tagen geht die Witterung in Norddeutschland mit eher verhaltenen Temperaturen einher, die teils im Bereich der Normalwerte, teils aber deutlich darunter liegen. Die Menschen in der Süd- und Südwesthälfte Deutschlands sehen diesen Umstand sicherlich differenzierter, da in diesem Bereich zuvor mehrere heiße Tage und teils tropische Nächte für zahllose Schweißperlen sorgten und die aktuell nicht ganz so hohen Temperaturen sicherlich von vielen Menschen als Erleichterung empfunden werden. Doch wie man es auch dreht und wendet, wir sind mittendrin… in den wärmsten Wochen des Jahres.

Zumindest laut Statistik. Die sogenannte Tagesmitteltemperatur, auch als Tagesdurchschnittstemperatur bezeichnet, wird in Deutschland erst seit dem 1. April 2001 durch den Mittelwert aller zur vollen Stunde gemessenen Werte gebildet. Demnach wird am 10. Juli erstmals die 17-Grad-Marke überschritten und am 19. August letztmalig erreicht. Zuvor wurde die Tagesmitteltemperatur eines Ortes aus drei Temperaturmessungen am Tag ermittelt, diese sind als Mannheimer Stunden bekannt. Dabei wurden um 8, 15 und um 22 Uhr (MESZ) weltweit an den Stationen folgende Daten erfasst: Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit und Windrichtung.

Noch keine Hundstage

Wie im vorigen Absatz gelernt, erstrecken sich die wärmsten sechs Wochen des Jahres vom 10. Juli bis zum 23. August. Die Hundstage, welche gern als heißeste Tage des Jahres bezeichnet werden, liegen allerdings (noch) im Zeitraum vom 23. Juli bis 23. August. Der Unterschied zu den sechs Wochen der Klimastatistik soll an dieser Stelle nicht zur Verwirrung beitragen, denn die Ursprünge der Hundstage sind eher in der Astronomie zu suchen. Sieht man sich nun den eingangs erwähnten sechswöchigen Zeitraum genauer an, so finden sich die meisten heißen Tage (Höchsttemperatur bei 30 Grad oder darüber) exakt in dieser Spanne. Dass die Natur nur bedingt berechenbar ist, zeigt sich an den rund sechs Prozent der Wetterstationen, an denen die heißesten Tage des Jahres außerhalb des besagten Zeitraumes liegen und hauptsächlich auf den Juni fallen. Innerhalb der angesprochenen sechs Wochen steigt der Mittelwert schließlich auf rund 18 Grad zum Monatswechsel, dem laut Statistik absolut wärmsten Zeitraum des Jahres.