Der Juni 2017 bislang - eine erste kleine Bilanz

Leicht zu warm, zu trocken, Sonnenschein im Soll - so zeigte sich der Juni bislang. Eine kleine Zwischenbilanz

In vielen Regionen zu wenig Regen

Die niedrigen Flusspegel und die für die Jahreszeit viel zu niedrigen Wasserstände in den Stauseen zeigen es an: Es fehlt an Regen. Durch das mittlerweile im vergangenen Winter und Frühling aufgebaute, teils erhebliche Niederschlagsdefizit wurde in letzter Zeit von einigen Behörden schon zum Wasser sparen aufgerufen wie z.B. im Kreis Minden-Lübbecke in Nordrhein-Westfalen. Und auch im Juni fiel in den meisten Regionen bislang zu wenig Regen. Vor allem war das im Nordwesten, Osten und teils auch im Südosten Deutschlands der Fall. Dort fielen bislang nur 10-20 l/m², stellenweise wurden nicht mal 10 l/m² erreicht.

Kaum "Landregen"

In den übrigen Regionen fiel zwar gebietsweise deutlich mehr Niederschlag, allerdings handelte es sich meistens um "konvektiven" Niederschlag, der von Schauern und Gewittern verursacht wird. Das bedeutet, ähnlich wie beim Blumen gießen, dass der eine Ort mehr Regen bekommt als der andere, dazwischen bleibt es dann auch ganz trocken. Beispiel Saarbrücken: An der Wetterstation Saarbrücken-Burbach wurde bislang 34 l/m² Regen gemessen, am nicht weit entfernten Flughafen Saarbrücken mit 62,4 l/m² dagegen fast das Doppelte! Auch Starkregen bringt für Gärtner und Landwirte nicht wirklich viel "Segen", da das meiste Wasser oberirdisch abläuft und tiefere Bodenschichten erst gar nicht erreicht. Auch dadurch bedingt herrscht im Osten teils sehr hohe Waldbrandgefahr, aber auch im Westen und Südwesten ist regional derzeit die zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe ausgegeben worden.

Temperaturen nur leicht überdurchschnittlich, Sonne fast im Soll

Bei der Temperatur steht derzeit unter dem Strich ein "leicht zu warm". Zwar gab es schon ein paar heiße Tage mit Temperaturen über 30°C, was aber wiederum durch kühle Meeresluft fast ausgeglichen wurde. Hier zeichnet sich derzeit kein signifikanter Trend in die ein oder andere Richtung ab. 

Auch bei der Sonnenscheindauer zeigte sich der Juni bislang von seiner "normalen" Seite. In der Südosthälfte Deutschlands liegt die Sonnenscheindauer voll im Trend, stellenweise auch leicht über der Norm, während im Norden und Nordwesten die Sonne noch leichten Nachholbedarf hat. Dort wurde bislang rund 1/3 der Juni-Sonnenscheinmenge erreicht, was aber auch nicht allzu weit von der Norm abweicht.