Das Wetter im Mai - ein Rückblick

Lange Zeit erinnerte der Mai noch an einen Wintermonat, erst zur Monatsmitte konnte sich die Wetterlage umstellen und der Frühsommer brach aus.

Erstes Monatsdrittel eher winterlich

Die recht kalte Witterung aus dem April setzte sich auch in der ersten Maidekade weiter fort. Nach den ersten zehn Tagen lag die mittlere Mai-Temperatur 2 bis 3 Grad unter dem langjährigen Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990. Nimmt man die "jüngere" (und auch wärmere) Referenzperiode 1981 bis 2010 dann waren es sogar 3 bis 4 Grad. Es waren Nord- und Ostwetterlagen vorherrschend, die Deutschland nachhaltige Kaltlufteinbrüche und teilweise mehr Frosttage als im März brachten. In vielen Regionen erlitten Obstblüten erhebliche Frostschäden, wodurch Ernteausfälle in diesem Jahr vorprogrammiert sind.  

Bis dato auch wenig Sonnenschein

Der Wonnemonat Mai, der mit Sonnenschein und Wärme verbunden wird, zeigte sich bis dato oft von seiner grauen Seite. In den ersten Tagen wurde im Deutschland-Mittel nur 15 Prozent der Sonnenscheindauer erreicht, lediglich an der Ostseeküste lag der Monat bereits im Soll.

Doch pünktlich zu oder in einigen Regionen unmittelbar nach den „Eisheiligen“ konnte sich die Wetterlage umstellen. Subtropische Warmluft sorgte nachhaltig für überdurchschnittliche Temperaturen und einige, teils kräftige Regengüsse und Gewitter konnten zumindest regional die negative Niederschlagsbilanz aufbessern.

Vom Winter in den Sommer

Bei der Wetterumstellung wurde gefühlt der Frühling übersprungen und plötzlich gab es bereits in der zweiten Monatsdekade sommerliche bis gar heiße Tage mit Temperaturen weit über 25 Grad, teilweise auch um oder knapp über 30 Grad. Doch das kurze Sommerintermezzo dauerte bis etwa 18. Mai an, ehe von Westen her Tiefausläufer für heftige, teils auch unwetterartige Gewitter sorgten. Einen Tag später gab es noch im Osten des Landes bis dahin den heißesten Tag des Jahres mit Werten über 30 Grad im Raum Berlin, ehe sich auch dort mit Durchgang eines Tiefausläufers zunächst wieder deutlich kühlere Luft durchsetzen konnte.

Dennoch konnte sich rasch ein neues Hochdruckgebiet und mit diesem wieder wärmere Luft durchsetzen. Zum Ende des Monats stellte sich dann eine kurze, aber heftige Hitzewelle ein. Im Westen des Landes purzelten dabei viele schon ältere Mairekorde. So wurde die bisherige Spitzentemperatur im Mai in der 60-jährigen Messreihe des Flughafens Köln/Bonn am 28. Mai 2005 mit 32,4 Grad erreicht. Am 29. Mai 2017 waren es mit 34,4 Grad gleich zwei Grad mehr. Doch auch am Flughafen Düsseldorf wurde an demselben Tag mit einem Höchstwert von 33,8 Grad der alte Rekord vom 12. Mai 1998 mit 31,7 Grad auch um rund zwei Grad überboten. Trier hatte bereits am 28. Mai mit 32,6 Grad den alten Mairekord von 2009 (32,5 Grad) in der 70-jährigen Messreihe knapp überboten, legte jedoch gleich einen Tag später mit 33,9 Grad noch mal deutlich eine Schippe drauf.

Insgesamt zu warm, zu trocken bei durchschnittlichem Sonnenschein

Der Mai 2017 konnte durch die markante Wetterumstellung und der daraus resultierenden sommerlich warmen bis heißen Witterung die Temperaturdefizite der ersten Maidekade wieder wettmachen. Damit wird der Monat sogar zu warm beendet, die mittlere Mai-Temperatur in Deutschland liegt unterm Strich knapp 2 Grad über dem langjährigen Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990. Die höchsten Abweichungen sind dabei im Westen anzutreffen, wo die Mitteltemperatur auch rund 2,5 Grad über den Normalwerten liegt.

Mit einem mittleren Monatsniederschlag von etwa 55 Liter pro Quadratmeter wurde das Soll um etwa 25 Prozent verfehlt, wobei es regional allerdings erhebliche Unterschiede gibt, wie aus der Regensummenkarte in den Abbildungen ersichtlich wird. Nasse Regionen waren im Mai besonders der Alpenrand, Unter- und Tauberfranken sowie der Schwarzwald. Teilweise fielen dort über 200 Liter pro Quadratmeter. Doch auch von Schleswig-Holstein über den Hamburger Raum bis nach Thüringen wurde das Monatssoll häufig überschritten. Trockener war es im Westen und Osten des Landes, speziell in Berlin, Brandenburg, Sachsen sowie Teilen von Thüringen und Sachsen-Anhalt blieb es vielerorts ziemlich trocken. Oft kamen dort weniger als einen Drittel des Monatssolls zusammen.

Der Sonnenschein konnte noch ziemlich aufholen und liegt am Ende des Monats deutschlandweit etwa im Soll, wobei der Süden und Südwesten etwas mehr an Sonne zu bieten hatte als der Norden und Nordwesten.