Heute vor 4 Jahen: Schnee und strenger Frost

Das milde Frühlingswetter wird uns noch milder vorkommen, wenn wir in den März 2013 blicken - Erinnern Sie sich?

Wie schön die Sonne heute wärmt! Am Nachmittag wird so mancher dank viel Sonne und meist nur schwachen Windes die Jacke beiseite legen und sich auf der Bank oder im Straßencafé sonnen. Sonnen konnten sich viele auch heute vor vier Jahren, am 26.03.2013. Damals sah man allerdings in Berlin Menschen mit Langlauf-Skiern auf einem zugeschneiten Tempelhofer Feld fahren. Wir blicken zurück:

Heute vor vier Jahren

Wer am Nachmittag des 26. März 2013 unterwegs war, wird sicherlich nicht auf einem Fahrrad in einer dünnen Jacke gefahren sein. Vielmehr sah man Menschen in dicken Daunenjacken durch knirschenden Schnee stapfen, zumindest im Osten und Süden des Landes. Und man freute sich, dass nach -3 Grad am Morgen in der Kölner City oder sogar strengem Frost von -10 Grad im brandenburgischen Heckelberg wenigstens hier und da mal kurz das Quecksilber über den Gefrierpunkt gehüpft ist. Dies hatte man allerdings auch nur der bereits kräftigen Märzsonne zu verdanken, denn wo sie schien - so wie in Berlin, gab es dann wenigstens noch eine Höchsttemperatur von 3 bis 4 Grad, während es im wolkigeren München bei beständigem Schneegriesel bei leichtem Dauerfrost mit maximal -4 Grad blieb. Im Süden Deutschlands kam es leider auch zu einigen Unfällen auf schneeglatten Straßen.

Winterlich sah es vor allem im Nordosten und Süden des Landes aus - Lübeck meldete an diesem Morgen noch eine Schneehöhe von 20 Zentimetern! In Berlin-Dahlem waren es 14, in Magdeburg 6 und in München 4 cm. Ungewöhnliche Werte für einen März, den es auch so seit über 100 Jahren nicht mehr gegeben hat. Eine solche Schneehöhe wie in Berlin hat es zum Beispiel seit 1892 nicht mehr gegeben.

Extrem winterlicher März 2013

Blicken wir in unser eigenes News-Archiv zurück, so darf man durchaus beeindruckt sein: Der März 2013 war im Nordosten kälter als der vorangegangene Dezember, und zwar mit rund 1,5 Grad Unterschied sogar deutlich kälter. Im Deutschlandmittel war dieser Monat um 3,1 Grad kälter als im Mittel der Jahr 1961 bis 1990, ein extremer Wert. Dazu gab es im Norden Deutschlands deutlich mehr Sonnenschein als üblich, während die Ausbeute im Süden eher durchschnittlich war. Die Niederschlagsmenge lag dagegen meist unter den langjährigen Durchschnittswerten, fielen aber dennoch als Schnee. Und in Sachen Schnee und Kälte gab es durchaus reichlich Rekorde.

Dabei hatte alles so frühlingshaft angefangen: Am 6. März glühten in Düsseldorf sicherlich bereits die ersten Grills in den Gärten, dort wurde mit 20,2 Grad Höchsttemperatur nicht nur die höchste Temperatur des Monats registriert, sondern auch ein Dekadenrekord - also die höchste, jemals gemessene Temperatur in Düsseldorf in einem ersten Monatsdrittel zwischen dem 1. und 10. März. Doch erfolgte danach mit Durchzug des kräftigen Schneetiefs XAVER am 12. März der jähe Absturz, und so wurde nur eine Woche später in Düsseldorf strenger Frost mit -11,9 Grad registriert. Über dem Norden Europas baute sich nämlich ein blockierendes und zähes Hochdruckgebiet auf. Dies sorgte dafür, dass die Luft nun von arktischen Regionen um dieses Hoch herum mit östlichem Wind direkt nach Mitteleuropa geführt wurde - die Tiefs wanderten also nicht wie so häufig von West nach Ost über uns hinweg, sondern zogen von Ost nach West in die entgegengesetzte Richtung.

Weiße Ostern

Und Änderung gab es auch nicht zum Osterfest zum Monatswechsel. Ostern 2013 war eines der winterlichsten, das man je erlebt hatte mit einigen Zentimetern Neuschnee im Osten des Landes und einzelnen Schneeschauern in den übrigen Regionen. Die Umstellung in Richtung Frühlingswetter erfolgte seinerzeit erst ab dem 8. April 2013 - belohnt wurde die plötzliche Wärme mit einer förmlichen Explosion in der Natur - nachfolgend blühten alle Frühblüher quasi gleichzeitig.