Mild gegen Kalt

Milde Luftmassen aus Südwesteuropa sorgen im Westen für einen Hauch von Frühlingsfeeling, während es im Osten noch recht schattig ist: dazwischen Glatteisregengefahr!

Warmluft und Kaltluft kappeln sich über Deutschland

Es ist eine typische winterliche Wetterlage die uns derzeit in Deutschland beschäftigt. So versuchen immer wieder Tiefausläufer aus Westen mit milder Luft, gegen die im Osten liegende Kaltluft anzurennen. Nun hat allerdings milde Luft die Eigenschaft leichter zu sein, als kalte Luft. Deswegen kann sich die milde Luft ohne genügend Wind nicht richtig gegen die träge, schwere Luftschicht am Boden durchsetzen. So schiebt sich die milde Luft in höheren Luftschichten der Troposphäre einfach über die Kaltluft. Das Resultat ist dann gefährlicher Glatteisregen. Fällt Regen auf gefrorenen Boden kommt es zur Bildung von Eis - Glatteis. Fällt aber Regen auch noch in frostige Luft am Boden, dann nennen wir es Eisregen. Regentropfen gefrieren dann an Gegenständen, Oberleitungen, Geländern, Autoscheiben und Pflanzen.

Kaltluft stemmt sich gegen die Warmluft - Glatteisgefahr!

Erst wenn mehr Power in Form von Wind mit im Spiel ist, dann kann sich die milde Luft mit der kalten Luft vermischen und die Gefahr von Glatteis ist gebannt. Dies ist in den kommenden 48 Stunden aber noch nicht der Fall. So haben die Kollegen der Unwetterzentrale schon mal den Bereich mit einer Vorwarnung für Glatteisregen versehen. Wie weit sich der Regen nach Osten gegen die Kaltluft schieben kann, ist nicht genau absehbar. Deswegen müssen die Glatteiswarnungen ständig der aktuellen Entwicklung angepasst werden. Deswegen lohnt sich der regelmäßige Blick auf www.unwetterzentrale.de

Ein Hauch von Frühlingsfeeling im Westen

Im Westen Deutschlands ist Eis derzeit kaum ein Thema. Außer dass es nachts in höheren Lagen und Tälern mal gefriert, wird es hier tagsüber richtig mild. Bei 14 Grad kommen hier, am Alpenrand bei Föhn wird es ebenfalls so mild, schon mal Frühlingsgefühle auf.

Dauerregen und Schneeschmelze bringen Wassernachschub für die Flüsse

Im Westen und Süden konnte sich die milde Luft bereits durchsetzen. Hier kamen mit Tauwetter am Schwarzwald und im Allgäu 40 bis 60 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. Im Südschwarzwald konnten unsere Wetterstationen sogar knapp 90 Liter Regen in nur 48 Stunden messen. Dies bringt natürlich viel Wasser in die Bäche und kleinen Flüsse, die das Wasser dann in den Rhein transportieren. So hat sich die Abflussmenge alleine im Hochrheingebiet von Dienstag bis Mittwoch nahezu vervierfacht. Bis zu 850 Kubikmeter pro Sekunde sind am Mittwoch abgeflossen. Damit steigen die Rheinpegel in den kommenden Stunden deutlich an. Streckenweise können die Wasserstände um bis zu 2 Meter ansteigen und nach der monatelangen Niedrigwasserperiode, kommt der Schifffahrt der Wassernachschub sehr gelegen.