Sommerrückblick - Teil 3

Im letzten Teil des Sommerrückblicks schauen wir auf den Sonnenschein und die Unwetter.

Der Sommer 2016 war weniger sonnenscheinreich als sein Vorgänger.

Der August schönte noch die Bilanz

Der Juni 2016 fiel im Deutschland-Mittel zu sonnenscheinarm aus. Zwar wurden immerhin noch 90% des uns "zustehenden" Sonnenscheins erreicht, es gab aber innerhalb Deutschlands ein starkes Ost-West-Gefälle. So gab es z.B. in Leipzig mit rund 250 Stunden Sonnenschein ein deutliches Plus, während in Saarbrücken die Sonne mit gerade einmal 135 Stunden nur 63% des Solls schaffte. Wenig Sonne bedeutet auf der anderen Seite im Sommer immer einen großen Anteil an Tiefdruckgebieten, so dass es nicht weiter verwunderlich ist, dass es im gesamten Westen im Juni viel zu nass war.

Im Juli 2016 packte die Sonne zwar ein Schäufelchen mehr Sonne obendrauf, blieb aber im Deutschland-Mittel immer noch knapp 5% unter dem Soll. Auch hier zeigt der Vergleich mit dem überdurchschnittlich sonnigen Juli 2015, dass es an vielen Tagen im Juli 2016 kein Badewetter gab und die Besucherzahlen in den meisten Freibädern hinter den Erwartungen liegen. Spitzenreiter in der Kategorie "Sonnenschein" war das am Oberrhein liegende Rheinstetten mit 262 Stunden, am Ende dieser Skala liegt der Flughafen Köln-Bonn, wo nur 159 Stunden Sonnenschein gemessen wurden.

Die Hochs GERD und HARALD haben die Bilanz in den letzten 10 Tagen im August noch geschönt, so dass der August 2016 im Deutschland-Mittel tatsächlich noch über dem Soll liegt. Im Nordwesten Deutschlands wurde die sonst übliche Sonnenscheindauer nicht ganz erzielt - so schaffte Emden mit 175 Stunden "nur" 88% des sonst üblichen Sonnenscheins. Dagegen konnten die Unterfranken mit fast 250 Stunden viel Sonnenschein in Würzburg genießen, das entspricht 123% und liegt deutlich über dem Strich.

Besonders viele Unwetter

Der Sommer 2016 geht vor allem in der West-/Nordwesthälfte und einmal mehr auch im Süden als "Unwettersommer" in die Statistik ein. Besonders in diesen Regionen gab es überdurchschnittlich viele Gewittertage, oft einhergehend mit Unwettern, zu verzeichnen. Natürlich wird gleich als Ursache der Klimawandel genannt. Hierzu muss man anmerken, dass es schon immer Sommer mit mal mehr, mal weniger Unwettern gab, somit dieser Sommer zwar überdurchschnittlich viele Unwetter zählte, was aber durchaus im Bereich der natürlichen Fluktuation liegt. Womit man aber den Klimawandel im Zusammenhang nennen KÖNNTE, ist die Tatsache, dass wir besonders im Juni bis weit in den Juli hinein ein eingespieltes Wettermuster hatten, bei dem Tiefdruckgebiete schwül-warme und somit gewitteranfällige Luft zu uns brachten. Eine von vielen möglichen Ursachen könnte sein, dass aufgrund der starken Erwärmung der Arktis der Temperaturunterschied zwischen Pol und Äquator abnimmt und der Jetstream, der "unsere" Hoch- und Tiefdruckgebiete zu uns verlagert, stark mäandriert, so dass die Druckgebilde nicht schnell von West nach Ost durchziehen, sondern länger bei uns verweilen. In diesem Falle waren es die Tiefdruckgebiete, die lange Zeit bei uns waren und die teils heftigen Unwetter hervorriefen.