Vor einem Jahr-Hitzewelle mit Rekordtemperaturen bis 40 Grad

Hoch ANNELIE brachte am 5.7.2015 einen neuen Hitzerekord mit 40,3 Grad in Kitzingen. Was bringt der Sommer 2016?

Der Sommer in diesem Jahr ist bisher von einer Achterbahnfahrt der Temperaturen geprägt, doch richtige Hitze mit deutlich über 30 Grad gab es bisher nicht. Ganz anders im Sommer 2015 - zuerst im Juli, später auch noch einmal im August gab es Hitzewellen mit Rekordtemperaturen von knapp über 40 Grad.

Sommer 2015 mit Hitzerekorden - 40,3 Grad in Kitzingen

Fast genau vor einem Jahr brachte Hoch ANNELIE die erste Hitzewelle in Deutschland, der Höhepunkt wurde am 5.7.2015 mit Rekordtemperaturen bis 40 Grad erreicht, sogar der offizielle Allzeittemperaturrekord wurde gebrochen, im unterfränkischen Kitzingen wurden an diesem Tag 40,3 Grad gemessen. Dieser Wert konnte bei der zweiten Hitzewelle Anfang August sogar nochmal erreicht werden. Sogar noch höhere Werte konnten zwei Stationen im MeteoGroup-Messnetz vorweisen, mit 41,1 Grad im baden-württembergischen Wertheim und 40,6 Grad in Göllheim in Rheinland-Pfalz wurden ebenfalls neue Rekordwerte aufgestellt, die aber keine offiziellen Rekorde darstellen.

Sommer 2016 bisher eher durchwachsen - Was kommt noch?

Der Sommer 2016 kommt nicht so recht in Fahrt, wird immer wieder von kräftigen Atlantiktiefs ausgebremst. Die bislang heißesten Tage des Jahres waren am 23. und 24. Juni, dort wurden immerhin 36,0 Grad erreicht, das in Weimar, Zwickau und im brandenburgischen Bestensee. Richtige Beständigkeit konnte das Wetter bisher kaum aufweisen, ganz im Gegenteil, der Sommer besticht eher durch Starkregen.

Dabei befinden wir uns jetzt in der Zeit des Siebenschläfers, ursprünglich am 27. Juni, durch die Kalenderreform geht der Zeitraum aber bis Anfang Juli, also zum Sonnenhöchststand bei uns in Mitteleuropa. Eine Bauerregeln sagt: "Das Wetter an Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag", dabei wird der globale Zirkulation im Zeitraum von etwa Ende Juni bis 10. Juli angeschaut und tatsächlich haben Analysen ergeben, dass diese Bauernregel in etwa 70 Prozent der Fälle zutrifft. Meteorologisch lässt sich das Ganze mit dem "zu Ruhe kommen" der Atmosphäre zu erklären,  der Jetstream in den höheren Atmosphärenschichten stabilisiert sich oftmals für einige Zeit. Derzeit liegt dieser etwas weiter südlich als im letzten Jahr, so werden Tiefdruckgebiete meist direkt über Mitteleuropa gelenkt und bringen so das unbeständige und teil nur mäßige warme Wetter vom Atlantik zu uns. Hochdruckgebiete befinden sich im Mittelmeerraum sowie in Südosteuropa.

Die Wetterentwicklung für den Monat Juli weist naturgemäß einige Unsicherheiten aus und wie man so schön sagt: "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer", doch beständiges Hochdruckwetter ist in den neusten mittelfristen Ensembleberechnungen der großen Wettermodelle nicht in Sicht.