Tiefdruckeinfluss sehr dominant

So langsam können die Tage unter Hochdruckeinfluss an zwei Händen abgezählt werden oder? Es ist wohl keine Überraschung, dass im weiteren Wochenverlauf der Tiefdruckeinfluss überwiegt.

Großwetterlagen bestimmen den Wetterablauf über mehrere Tage hinweg. Die Lage des Höhenwindbandes (Strahlstrom) hat dabei maßgeblichen Einfluss auf die Verteilung von Hochs und Tiefs.

Diese Jetstreams entwickeln sich in der Folge einer Ausgleichsbewegung zwischen unterschiedlich temperierten Regionen, hauptsächlich Äquator und Pol. Es handelt sich um ein Starkwindband, welches rund um den Globus im Bereich der Tropopause in etwa 8 bis 12 km Höhe verläuft. Da in diesen Höhen die Erdreibung quasi keinen Einfluss mehr hat, werden innerhalb des Strahlstroms Geschwindigkeiten von 200 bis über 500 km/h erreicht, wobei die Windgeschwindigkeit mit zunehmendem Abstand zum „Hauptstom“ rapide nachlässt.

Ähnlich zu den großen Meeresströmungen, gibt es auch in der Atmosphäre nicht nur „die eine Strömung“ - sondern mehrere. Die Lage von „Polarjet“ und „Subtropenjet“ ist letztendlich für den Wetterablauf der nächsten Tage ausschlaggebend. Aufgrund der unregelmäßigen oder nicht einheitlichen Trennung von warmer und kalter Luft verläuft der Strahlstrom nicht geradlinig, sondern schlangenförmig, er mäandriert.

Lage das Jetsreams zunächst eher südlich

Derzeit verläuft der Jetstream über dem Ostatlantik relativ weit südlich, dies ermöglicht wiederum das einfache oder ungestörte Übergreifen atlantischer Tiefdruckgebiete auf Mitteleuropa. Die Tiefs überqueren mit den dazugehörenden Frontensystemen unsere Region und bringen das in den letzten Wochen oft thematisierte wechselhafte Wetter. Vorderseitig heiß und schwül, rückseitig ansatzweise kühl und zwischendurch ein bis drei Tage mit ruhigem Wetter durch Zwischenhocheinfluss. Dieses Muster wird uns so oder so ähnlich noch einige Zeit erhalten bleiben, da die Wettermodelle für die nächsten Tage keine markante Nordverlagerung des Jets anbieten. Nach einer kleinen Auslenkung schwenkt das Band voraussichtlich wieder in die vorige Lage zurück. Diese „Stabilisierung“ ist im Juni/Juli nicht untypisch und macht somit einen großen Teil unseres Sommers aus. Im Umkehrschluss gilt auch, dass Hochdruckgebiete in diesem Zeitraum eine hohe Erhaltungsneigung haben. Als bekanntes Beispiel sei die Omega-Lage erwähnt – Im Sommer 2003 führte eine Omega-Lage zu einer markanten Hitzewelle und im Sommer 2006 trug eine Omega-Lage zum „Sommermärchen“ bei.

Änderung in Sicht?

Allen Hochsommerfreunden sei an dieser Stelle noch mit auf den Weg gegeben, dass man derzeit in den sogenannten Ensembleprognosen einen „Aufwärtstrend“ bei der Temperaturentwicklung ab etwa Mitte des kommenden Monats erkennen kann. Ein Zeichen für einen sehr warmen oder heißen Sommerabschnitt? Warten wir mal ab.