Monsun in Indien nimmt Fahrt auf

Auch in anderen Teilen Asiens macht sich die Regenzeit bemerkbar

Am Sonntag blicken wir ja immer gern auf interessante Wetterentwicklungen in aller Welt. Heute sind uns die enormen Regenmengen in Teilen Asiens, vor allem in Indien aufgefallen. Sie hängen mit dem Monsun zusammen, kommen jedes Jahr vor und sind deswegen zwar nicht ungewöhnlich, aber doch immer wieder beeindruckend.

Die Ursache für dieses Phänomen liegt in der Nordwärtsverlagerung des Zenitstands der Sonne im Sommer der Nordhalbkugel und der unterschiedlichen starken Erwärmung der asiatischen Landmasse und des Indischen Ozeans. Damit verbunden ist nämlich auch die Verlagerung der Innertropischen Konvergenzzone (ITC). Innerhalb dieser Zone strömen die Luftmassen aus nördlicher und südlicher Richtung zusammen, werden zum Aufsteigen gezwungen und verursachen durch die damit verbundene Kondensation und Wolkenbildung kräftige Niederschläge. Durch Gebirgszüge und die damit verbundenen Staueffekte wird dieser Prozess noch verstärkt. In Indien verlagert sich die ITC relativ weit nach Norden bis etwa zum 30° Breitengrad in den Bereich des Himalayas, weil sich über den indischen Subkontinent ein lokales Hitzetief ausbilden kann. Das Resultat: Eine kräftige südwestliche Strömung kommt in Gang, Anfang Juni erst im Süden Indiens, später auch im Norden. Die Luftströmung bringt sehr feuchte Luftmassen von Indischen Ozean, die sich dann ausgiebig abregnen können.

Im Laufe der kommenden Woche werden nun in Indien gebietsweise an die 150 bis 300 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet, an den Gebirgen, wie zum Beispiel den West-Ghats noch deutlich mehr, teils um 500 Liter. Auch in anderen asiatischen Ländern, wie Bangladesch, Myanmar, Vietnam oder den Philippinen muss man sich auf viel Regen einstellen. In China macht sich der Monsun in einigen Regionen ebenfalls mit stärkeren Regenfällen bemerkbar.

In Deutschland war Regen zuletzt sehr unterschiedlich verteilt

Bei uns gab es ja in den letzter Zeit auch immer wieder heftige Starkregenfälle und Gewitter. Dabei war von Ereignissen der letzten Tage die Westhälfte Deutschland stärker betroffen als der Osten, wo auch gestern mancherorts kaum Regen fiel, in Abstand von wenigen Kilometern dagegen lokal bis über 50 Liter pro Quadratmeter. Seit Donnerstag waren manche Orte auch mehrfach von kräftigen Regenfällen und Gewittern betroffen, so summierte sich der Niederschlag stellenweise bis auf über 100 Liter pro Quadratmeter.

Heute herrscht nun wieder deutlich ruhigeres Wetter, obwohl am Nachmittag und Abend im Westen und Nordwesten durchaus kräftigere Schauer und einzelne Gewitter möglich sind. Über das Wetter zum EM-Spiel der deutschen Mannschaft gegen die Slowakei berichteten wir schon gestern, den aktuellen Wetterbericht gibt es natürlich immer auch hier bei Wetter24.  In einem breitem Streifen von der Ostsee über Thüringen bis nach Baden sollte es trocken bleiben.