Gewittertief sorgt erneut für Unwetter mit Starkregen

Das Unwetterpotential bleibt auch weiterhin bestehen.

Derzeit sind über Mitteleuropa sehr feuchte Luftmassen aktiv und mittendrin liegt Tief „Friederike“. Es ist dabei regelrecht so, als ob Tag für Tag ein Kochtopf mit Wasser auf eine Herdplatte gestellt werden würde und es immer wieder aufs Neue zu brodeln beginnt. Das Tiefdruckgebiet liefert dabei zusätzlichen Antrieb für die sich entwickelnden teils heftigen, schauerartigen Regenfälle und Gewitter und rührt wie mit einem Kochlöffel immer wieder in der schwülwarmen Luft um. Dabei ziehen die Niederschlagsgebiete von Osten und Norden her um den Tiefkern herum.

Am Mittwoch gab es dabei in Deutschland einige Gebiete die immer wieder von heftigen Regenfällen getroffen wurden, andernorts gab es nur kurzzeitig kräftige Schauer oder Gewitter, teils regnete es auch fast gar nicht. Am schlimmsten getroffen hat es die Region Rottal-Inn in Niederbayern und die angrenzenden Gebiete in Oberösterreich mit verheerenden Überschwemmungen die auch zu mehreren Todesopfern geführt haben. Dort hatte es bereits am Dienstag recht kräftig geregnet, am Mittwoch verstärkte sich die Niederschlagsintensität dann nochmal. Analysen von Radarbildern ergeben, dass in einem kleineren Gebiet bis Mittwochabend 36-stündige Regensummen zwischen 100 und 200 Liter pro Quadratmeter gefallen sind. Die höchsten gemessenen 12-stündlichen Mengen traten bis Mittwoch 18 Uhr in Ranshofen/Braunau am Inn mit 77 Liter pro Quadratmeter auf, danach folgen Enger und Xanten in Nordrhein-Westfalen, Drewitz in Sachsen-Anhalt und Pfarrkirchen in Bayern mit 50 bis 60 Liter pro Quadratmeter. Die höchsten 24-stündigen Regenmengen traten bis Donnerstag 8 Uhr am Niederrhein in NRW mit bis zu 111 Litern pro Quadratmetern in Xanten auf. Das ist dort mehr als die mittlere Niederschlagssumme im gesamten Monat Juni. Ein Kuriosum am Rande: Die höchsten Temperaturen wurden mit 27,8 Grad gestern in List auf Sylt und auf Amrum erreicht.

Heute und auch in den nächsten Tagen ist weiterhin erhöhte Vorsicht geboten. Es muss wieder mit lokal kräftigen Gewittern und heftigen Regenfällen sowie auch starken Böen gerechnet werden. Daher sind erneut Überschwemmungen möglich. Wo diese genau auftreten, lässt sich nur kurzfristig vorhersagen, daher empfiehlt sich wieder der Blick auf die Warnungen der Unwetterzentrale oder in der App AlertsPro. Es zeichnet sich für heute ein Schwerpunkt von NRW und Niedersachsen herunter bis nach Thüringen, Sachsen und Bayern ab. Eine Entspannung der Lage wird es zum Wochenende hin im Norden und Nordosten geben, weil dort dann trockenere Luft ankommt.