Wetter weltweit - Kräftige Schauer am Mittelmeer und 30 Grad in Kanada

Unser Blick richtet sich heute auf sehr launenhaftes Wetter am östlichen Mittelmeer, ein Sturmtief über Japan und ein Sommerintermezzo in Kanada:

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen genauer an.

Südosteuropa

Bleiben wir zunächst auf unserem Kontinent und legen den Fokus auf den südlichen und östlichen Mittelmeerraum, der zu dieser Jahreszeit bereits viele Urlauber lockt. Doch wer in Italien, Kroatien, Griechenland oder der Türkei in der kommenden Woche seinen Urlaub verbringt, sollte auf jeden Fall einen Regenschirm einpacken. Grund für das unbeständige Wetter ist ein kräftiges Tiefdruckgebiet, welches sich bereits am heutigen Sonntag von Südfrankreich her auf dem Weg nach Italien und später dann weiter zum Balkan macht. Dabei führt das Tief hochreichend kalte Luft mit sich, welche über das bereits erwärmte Mittelmeer strömt. Das Ergebnis sind teils heftige Schauer und Gewitter, die durchaus Unwetterpotenzial durch Starkregen und Sturmböen haben, örtliche Überflutungen sind dabei möglich.

Auf den EFI-Karten in den Abbildungen sind sowohl bei den Windböen als auch beim Niederschlag in den nächsten Tagen positive Abweichungen erkennbar. Auch die Regensummenkarte zeigt eine teils ziemlich nasse Woche in der Region, und während sich ab Donnerstag hierzulande mit einem Hochdruckgebiet freundliches und zunehmend warmes Frühlingswetter durchsetzen kann, bleibt der östliche Mittelmeerraum bis zum Ende der Woche noch ziemlich unterkühlt, wie der Vergleich der 7-Tage-Prognose von Antalya und Berlin zeigt.

Ostasien

Bleiben wir mit unserer Aufmerksamkeit beim Wind und Niederschlag, gehen jedoch auf der Karte mal viele tausend Kilometer nach Osten, landen wir in Ostchina und Japan, wo in der neuen Woche bezüglich der Paramater Wind und Niederschlag erneut recht markant positive Abweichungen auf den EFI-Karten zu erkennen sind. So zieht ein Sturmtief in den kommenden Tagen vom Nordosten Chinas über das Gelbe Meer und der Koreanischen Halbinsel weiter nach Japan. Angetrieben wird das ganze durch den Jetstream, der derzeit exakt über diesem Gebiet verläuft und die Tiefdruckentwicklung noch verstärkt. Somit ist in den Regionen rund um das Gelbe und Japanische Meer von teils schweren Sturmböen auszugehen, örtlich drohen auch Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten über 120 km/h. Dabei kann es durchaus zu meterhohen Wellen an den Küsten von Japan sowie Nord- und Südkorea kommen. Auch kräftige Schauer und Gewitter sind mit von der Partie.

Nordamerika

Für die Jahreszeit ungewöhnlich warm wird es in der kommenden Woche im Westen Kanadas sowie in den Rocky Mountains. Dabei erstreckt sich ein langwelliger Höhenrücken aus subtropischen Breiten weit nach Norden und lenkt in Verbindung mit einem Tief über dem Pazifik warme Luft über die Bergkette der Rocky Mountains und der kanadischen Grenze bis in die Region um Calgary und Edmonton. Durch gleichzeitig aufkommendem Föhn sind das Ergebnis dort Tageshöchstwerte um oder sogar über 30 Grad, eine Woche zuvor am vergangenen Dienstag wurden noch Höchstwerte von 3 bis 6 Grad gemessen. Zwar wird es hoch oben auf den Rockys nicht ganz so warm, doch selbst bei Temperaturen weit über 10 Grad auf einer Höhe von 1500 bis 2000 Meter über dem Meeresspiegel sollte eine größere Schneeschmelze einsetzen.