Wetter weltweit - Beachtlicher Temperaturrückgang in Südamerika

Unser Blick richtet sich heute auf die kühle Witterung in Europa, in Südamerika und auf zwei Sturmwirbel:

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen genauer an.

Zyklon AMOS

Am Samstag überquerte der Wirbel mit Sturm und heftigen Regengüssen den Inselstaat Samoa. Lokale Medien zeigen Bilder der Verwüstung. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt, viele Häuser beschädigt und Straßen zerstört. Heute ist der Zyklon vor allem für den östlichen Teil der Samoainseln, auch bekannt als Amerikanisch-Samoa wetterwirksam. Wind und Niederschläge lassen erst zum Montag nach. In den Folgetagen zieht das Tief unter Abschwächung weiter südostwärts. Weitere Inseln sind nicht bedroht.

Ex-Zyklon FANTALA

Vor einer Woche richteten wir unser Augenmerk auf den vor der Küste Madagaskars liegenden Zyklon FANTALA. Nachdem das Tief zwischenzeitlich die höchste Kategorie erreicht hatte, schwächte es sich in den letzten Tagen deutlich ab. An diesem Sonntag wird FANTALA als tropischer Sturm mit maximalen Windgeschwindigkeiten um 118 km/h gelistet. Nahezu ortsfest verweilte der Wirbel mit seinem Schwerpunkt vor der Nordwestküste Madagaskars über dem Indischen Ozean. In den nächsten Tagen schlägt das Tief jedoch einen westlichen Kurs ein und soll als tropisches Tief am Mittwoch das Seegebiet vor Tansania erreichen. Da das Tief reichlich Feuchtigkeit im Gepäck hat, ist besonders im küstennahen Bereich Tansanias zeitweise mit starken Regenfällen zu rechnen, die mitunter unwetterartig sein können. Auch die Küste Kenias und der äußerste Nordosten von Mosambik könnten in den Einflussbereich stärkerer Schauer und Gewitter geraten.

Europa – Temperatur im Keller

Der vor über einer Woche angekündigte Kaltluftvorstoß aus polaren Regionen hat Deutschland am gestrigen Samstag erreicht. Am heutigen Sonntag „arbeitet“ sich die Kaltluft nun weiter südwärts voran. Weite Teile Europas verweilen in den kommenden Tagen im Bereich einer markanten Tiefdruckzone. Der Kaltluftkörper verlagert seinen Schwerpunkt am Montag vom Nordmeer in den Bereich der Nordsee und wirkt sich nicht nur auf Südskandinavien, Deutschland und das westliche Europa aus. Auch im Süden Europas, wie beispielsweise in Italien, sind unterdurchschnittliche Temperaturen zu erwarten. Und selbst in Algerien und Tunesien werden vor allem die Einheimischen das im Vergleich zu den Vorjahren kühlere Wetter bemerken. Man kann sich die Kaltluft als träge und hartnäckig vorstellen, denn sie wird uns Europäer in mehreren Schüben noch bis zum nächsten Wochenende beschäftigen. Zudem rücken je nach Tag und Land kräftigere Niederschläge und Wind in den Fokus des Interesses.

Zwar erwärmt sich der o.e. Kaltluftkörper sukzessiv, dennoch macht sich der über mehrere Tage andauernde Vorstoß der Polarluft mit verhaltenen Höchstwerten und in einigen Ländern sogar mit Nachtfrösten bemerkbar. Etwaige Schneefälle sind vor allem in Nord-, Mittel- und Osteuropa möglich und zugleich nicht mehr nur auf das Bergland beschränkt. Bei stärkeren Niederschlägen kann es durchaus mal bis in tiefe Lagen schneien, wenngleich es wohl nur regional und auch nur kurz für die Ausbildung einer Schneedecke reichen sollte, schließlich hat sich die europäische Landmasse in den letzten Wochen erwärmt.

Kältewelle in Südamerika?

Auffällig ist die bevorstehende Temperaturanomalie über dem mittleren und südlichen Teil Südamerikas. Erst letzte Woche berichteten wir über das Winterdebüt in Patagonien, doch in den kommenden Tagen macht sich Kaltluft antarktischen Ursprungs auch in nördlicheren Regionen bemerkbar. So wird man im Laufe der neuen Woche einen markanten Temperaturrückgang (teils von 15 Grad) in Uruguay, im nördlichen Argentinien, in Paraguay, in Bolivien, im südlichen Brasilien sowie im Süden von Peru verzeichnen können.