Markanter Kälteeinbruch gefährdet Pflanzen

Wie wirkt sich die Kälteperiode nächste Woche auf die Blüte der Pflanzen aus und welche Maßnahmen kann man ergreifen um diese zu schützen?

Ab dem Wochenende drohen in Deutschland spätwinterliche Wetterverhältnisse mit Frostnächten und Schneefällen. Eine von vielen Bauernregeln besagt: „Bringt der April noch Schnee und Frost, gibt's wenig Heu und sauren Most.“ oder auch: „Wenn es friert auf Sankt Fidel (24.4.), so friert es noch fünfzehnmal…“.

Obst- und Gemüsebauern bangen um ihre Ernteerträge

Obst-, Gemüsebauern und Hobbygärtner hoffen natürlich, dass keine dieser Bauernregel eintritt. Doch was kann man tun, wenn ab dem Wochenende die sich hierzulande ausbreitende arktische Kaltluft im Zusammenspiel mit Frostnächten und Niederschlägen in Form von Schnee oder Graupel das Blütenwachstum der Obstbäume oder das bereits fertige Gemüse wie Spargel und Co. beeinträchtigt oder gar zerstört.

Dem Spargel macht ja Frost bekanntlich nichts aus, allerdings wächst Grünspargel oberirdisch. Daher ist Spätfrost sehr dramatisch, da ganze Triebe abfrieren und erst Tage später wieder nachwachsen.

Auch die Weinbau-Experten bangen um ihren Ertrag, da durch das bislang milde Aprilwetter die Reben in den vergangenen Wochen bereits ausgetrieben haben und dadurch anfällig für Frostschäden sind. Es gibt jedoch für Winzer Möglichkeiten ihre Reben zu schützen. Zum einen durch das Aufstellen brennender Fässer, sogenannten Frostkerzen, oder durch den Überzug von Netzen als Schutz vor Graupel, Eiskörner und Schnee. Eine andere Möglichkeit bietet der Einsatz eines Hubschraubers, der mit seinen Rotorblättern die warmen Luftschichten nach unten drücken soll, um somit die Reben vor Frost zu schützen.

Obstbauern können die Blüten ihrer Obstbäume durch die sogenannte Frostschutzberegnungs-Methode schützen. Dabei werden die Obstbäume gezielt mit sehr feinen Wassertröpfchen besprüht. So wird beim Gefrieren des Wassers die Kristallisationswärme freigesetzt. Damit werden in der Regel Blätter und Blüten bei einer oder zwei Frostnächten mit nur geringen Minusgraden vor Frostschäden bewahrt und Ernteausfälle vermieden.

 

Empfindliche Pflanzen im Garten vor Spätfrost schützen

Doch auch im heimischen Garten können einige Maßnahmen ergriffen werden, um mögliche Frostschäden an kälteempfindlichen Pflanzen vorzubeugen. So sollten wärmeliebende mediterrane Kübelpflanzen wie Oleander, Bougainvilleen oder Zitronen- und Olivenbäumchen in den bevorstehenden kalten Nächten am besten nochmal zurück in das Winterquartier. Ist dies nicht möglich, so reicht es unter Umständen auch, die Pflanzkübel etwas näher an die Hauswand zu stellen und zusätzlich mit Vlies abzudecken. Falls noch nicht geschehen, können Sie sich mit dem Auspflanzen von Sämlingen einiger Gemüsepflanzen ruhig etwas Zeit lassen und die bevorstehende kalte Witterungsperiode noch abwarten.